Solar-Elektroauto Valmet Automotive fertigt den Lightyear One

| Aktualisiert am 20.07.2021Autor Thomas Günnel |

Der Lightyear One bezieht seine Energie auch aus Solarzellen auf der Karosserie. Die ersten Serienfahrzeuge werden ab 2022 in Finnland entstehen.

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Das E-Auto Lightyear One entsteht ab 2022 bei Valmet Automotive in Finnland. Im Bild das Projektteam (v.l.n.r.): Ville Rantala, Project Manager Valmet Automotive; Hans Heijmans, COO Lightyear; Gerard Berkelmans, VP Strategic Sourcing & Procurement Lightyear; Matti Räsänen, VP Sales Valmet Automotive; Wim van Stratum, VP Operations Lightyear
Das E-Auto Lightyear One entsteht ab 2022 bei Valmet Automotive in Finnland. Im Bild das Projektteam (v.l.n.r.): Ville Rantala, Project Manager Valmet Automotive; Hans Heijmans, COO Lightyear; Gerard Berkelmans, VP Strategic Sourcing & Procurement Lightyear; Matti Räsänen, VP Sales Valmet Automotive; Wim van Stratum, VP Operations Lightyear
(Bild: Valmet Automotive/Lightyea)

Valmet Automotive wird das Elektroauto Lightyear One fertigen. Das haben beide Unternehmen vergangene Woche beschlossen. Schon ab kommendem Jahr soll eine begrenzte, exklusive Serie des Modells Lightyear One das finnische Autowerk in Uusikaupunki verlassen, von „mehreren hundert Fahrzeugen“ ist die Rede. Valmet Automotive errichtet dafür eine neue Montagelinie.

Der Lightyear One wandelt Solarenergie aus integrierten Solarzellen in Fahrstrom; zusätzlich zur gespeicherten Energie in einem 60 kWh großen Akku. Die Solarzellen bedecken insgesamt fünf Quadratmeter der Fahrzeugfläche und liefern laut Lightyear bis zu 215 Wp/m² (Watt Peak pro Quadratmeter). Als Anhaltspunkt: Nach einer Stunde laden nur mittels Solarzellen soll der Akku des „One“ um zwölf Kilometer Reichweite voller sein.

Der sehr geringe Strömungswiderstand des Autos von „unter 0,20“ begünstigt einen geringen Energieverbrauch. Dass beides deutliche Vorteile haben kann, demonstrierte das Start-up kürzlich: Ein Prototyp des Lightyear One fuhr 710 Kilometer mit einer Akkuladung; wenn auch nicht im realen Straßenverkehr.

Verbrauch: 13,7 Kilowattstunden pro 100 Kilometer

Das Auto verbrauchte dabei laut seiner Entwickler 137 Wattstunden pro Meile, also 13,7 Kilowattstunden pro 100 Kilometer. Die Durchschnittsgeschwindigkeit betrug rund 85 Kilometer pro Stunde. „Selbst die effizientesten Elektroautos, die heute auf dem Markt sind, verbrauchen bei dieser relativ niedrigen Geschwindigkeit rund 50 Prozent mehr Energie", kommentierte Lex Hoefsloot, CEO und Mitbegründer von Lightyear, die Fahrt.

„Wir sind zuversichtlich, dass wir in den kommenden Monaten ein ähnliches Niveau des Energieverbrauchs bei Autobahngeschwindigkeit erreichen.“ Durchgeführt wurde die Demonstrationsfahrt im Aldenhoven Testing Center in Deutschland. Den Antrieb des Lightyear übernehmen vier radintegrierte Elektromotoren mit insgesamt maximal 1.920 Newtonmetern Drehmoment. Die Effizienz des Antriebsstranges beziffert der Hersteller mit 97 Prozent.

Ende der Demonstrationsfahrt: 710 Kilometer standen auf dem Kilometerzähler.
Ende der Demonstrationsfahrt: 710 Kilometer standen auf dem Kilometerzähler.
(Bild: Bart Geers/Lightyear)

Den finalen Vertrag über die Auftragsfertigung des Modells wollen Valmet Automotive und Lightyear im August abschließen. Das Elektroauto ist ein Projekt ehemaliger Studenten der Technischen Universität Eindhoven. Lightyear wurde 2016 gegründet und beschäftigt derzeit mehr als zweihundert Mitarbeitende.

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