Elektromobilität VW drosselt Zugriff auf ID 3 und ID 4

Volkswagen kann die hohe Nachfrage nach den Elektroautos ID 3 und ID 4 in Deutschland offenbar nicht adäquat bedienen. Deswegen gibt es jetzt feste Bestellkontingente für Händler. Diese fallen mager aus – zum Ärger mancher VW-Partner.

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Die größten VW-Händler in Deutschland können für 2022 noch 35 ID 3 (links) und 50 ID 4 (rechts) beim Hersteller ordern.
Die größten VW-Händler in Deutschland können für 2022 noch 35 ID 3 (links) und 50 ID 4 (rechts) beim Hersteller ordern.
(Bild: Volkswagen)

Volkswagen hat seinen deutschen Händlerpartnern zum 4. Februar bis auf Weiteres eine feste Bestellquote für die Elektromodelle VW ID 3 und VW ID 4 vorgegeben. Das geht aus einem Schreiben des Herstellers an den Handel hervor, das unserem Schwestermagazin »kfz-betrieb« vorliegt. Die weiteren E-Modelle der Wolfsburger, VW E-Up und VW ID 5, die bald wieder (im Falles des E-Up) bzw. neu (ID 5) auf den Markt kommen, sind von der Maßnahme nicht betroffen.

Die Quote richtet sich nicht nach der realen Nachfrage bei einem Händler, sondern nach der Zielvereinbarung zwischen VW und dem jeweiligen Partner. Heißt: VW-Händler mit höheren Jahreszielen können auch mehr ID 3- und ID 4-Modelle ordern als kleinere. Konkret nimmt Volkswagen folgende Abstufungen vor:

Volkswagen begründet die Maßnahme mit der aktuell schwierigen Liefersituation. Laut Informationen aus dem Markt warten Kunden derzeit nahezu ein Jahr auf die beiden Modelle.

Lieferzeiten von bis zu einem Jahr

Ein VW-Sprecher erklärte auf Nachfrage, die Quotierung sei gängige Praxis bei stark nachgefragten Modellen, „um eine ausgewogene Verteilung der Fahrzeuge im Handel und vor Kunde zu gewährleisten“. Bei den ID-Fahrzeugen sei die Nachfrage „bekanntlich sehr hoch“. Bereits zum Launch des ID 3 im Herbst 2020 habe man zu einer Kontingentierung gegriffen, jetzt kommt es erneut dazu.

Das Vorgehen orientiere sich an der derzeitigen Produktionsplanung und könne bei Veränderungen jederzeit angepasst werden. Mögliche weitere Gründe: Die Unsicherheit, wie es mit der staatlichen E-Auto-Förderung in Deutschland über 2022 hinaus weitergeht und in absehbarer Zeit anstehende Facelifts beim ID 3 und ID 4.

Bei einigen Händlern kommt die Quote laut »kfz-betrieb« nicht gut an. So berichtete beispielsweise ein VW-Partner gegenüber dem Fachmagazin, dass bei ihm voraussichtlich alle ID 3- und ID 4-Modelle aufgrund der Maßnahme wohl noch im Februar vergriffen wären. Ein anderer mit hohem E-Auto-Anteil beim Absatz sprach davon, dass der Hersteller ihm das Wasser abgrabe.

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