Zulieferer Webasto wächst weiter

Autor / Redakteur: Tina Rumpelt / Jens Scheiner

Die Zahlen für 2014 können sich sehen lassen: Acht Prozent Umsatzsteigerung, sechs Prozent Personalzuwachs und ein solides Fundament von 42 Prozent Eigenkapitalquote. Und 2015 soll noch besser werden.

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Die Fertigung des Paper-Honey-Comb-Dachs in Webasto-Werk Schierling.
Die Fertigung des Paper-Honey-Comb-Dachs in Webasto-Werk Schierling.
(Foto: Webasto)

Dr. Holger Engelmann, CEO der Webasto SE, legte beim Presse-Roundtable am 19. Mai in München hervorragende Zahlen für 2014 vor. Nicht nur Umsatz (2,47 Milliarden Euro), Ebit (plus 10 Prozent auf 136 Millionen Euro) und Eigenkapital (638 Millionen Euro) sind gewachsen. Der größte Geschäftsbereich mit 68 Prozent Umsatzanteil ist der Dachbereich, gefolgt von Heizsystemen (20 Prozent) und Cabriodächern (12 Prozent). Erfreulich für die Bilanz: der Trend zu großen Panoramadächern, die heute bereits rund 30 Prozent aller georderten Dachsysteme ausmachen. Auch die aktuelle Auftragslage ist erfreulich. Aufträge für 9,8 Milliarden Euro stehen in den Orderbüchern. Das ist rund eine Milliarde mehr als noch vor einem Jahr.

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Internationale Präsenz wird ausgebaut

Und dabei noch gar nicht mitgerechnet ist der künftige Umsatz der jüngsten Akquisition der Stockdorfer: die Übernahme des bisherigen Inteva-Werkes (früher Arvin Meritor) im tschechischen Liberec. Seit wenigen Wochen fertigen dort rund 700 Mitarbeiter Schiebe- und Panoramadächer für verschiedene Mercedes-Benz-Pkw-Baureihen in Webasto-Regie. Der Zulieferer baut seine Osteuropa-Präsenz konsequent aus. Das Werk im rumänischen Arad wird derzeit erweitert. Mit fast 1.000 Mitarbeitern und einer geplanten Produktion von 750.000 Schiebedächern in diesem Jahr, unter anderem für BMW und verschiedene Marken des VW-Konzerns, ist es dann das größte Produktionswerk für Dachsysteme in Europa. Des Weiteren schmiedet das Unternehmen Pläne für den Ausbau der Fertigung in Mexiko. „Zwei bis drei Jahre“ nennt Engelmann als zeitlichen Horizont für ein weiteres, mögliches Werk in Mexiko, wo derzeit neue Werke von Audi und BMW entstehen.

China: Weiterhin Wachstumsregion

Wichtigstes Standbein des Unternehmensbereichs Dachsysteme ist nach Europa China. Im Reich der Mitte haben die Stockdorfer heute bereits über 2.000 Beschäftigte und erwirtschaften dort rund ein Viertel des Umsatzes. Das aktuell schrumpfende Marktwachstum in China macht Engelmann keine allzu großen Sorgen: „Wir klagen auf hohem Niveau.“ Er setzt auf die wirtschaftliche Entwicklung jenseits der großen chinesischen Metropolen und den ungebrochen hohen Stellenwert eines Autos mit Schiebedach für die chinesischen Kunden. Webasto ist auch Partner von lokalen OEMs, darunter SUV-Hersteller Great Wall und Geely.

„Auch in China steigt der Kostendruck“, so Engelmann. Ein Grund, warum auch die Zusammenarbeit mit lokalen Herstellern immer wichtiger wird. In China erreicht der Zulieferer mit chinesisch-stämmigen Herstellern einen Anteil von zehn Prozent; 20 bis 30 Prozent lautet die Zielmarke. Die Local-Content-Quote mit lokalen Lieferanten, die internationalen Unternehmen mit eingerechnet, beziffert Engelmann auf „rund 90 Prozent“.

Schlechte Nachrichten kommen nur aus Russland: Die schwierige Situation dort habe „Bremsspuren hinterlassen“, bestätigt Engelmann, aber das nach wie vor wachsende Dachgeschäft – auch in Europa – kompensiere die Einbußen.

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