Wirtschaft Aktuelle CO2-Bilanzen: Volkswagen und Daimler müssen nachbessern

Von Christoph Seyerlein

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Der durchschnittliche CO2-Ausstoß von Neuwagen ist in Europa klar rückläufig. Doch noch liegen nicht alle Hersteller auf Kurs, um Strafzahlungen an die EU wegen zu hoher Emissionen vermeiden zu können.

(Bild: Seyerlein/»kfz-betrieb«)

Ab diesem Jahr greift in der EU das verschärfte CO2-Ziel für Neuwagen. Laut einer Auswertung der Umweltorganisation Transport & Environment ist das auch deutlich zu erkennen: Da ihnen sonst Strafzahlungen drohen, haben die meisten Hersteller ihren CO2-Fußabdruck im ersten Halbjahr 2020 deutlich verkleinert. Insgesamt lag der durchschnittliche Ausstoß bei 111 Gramm pro Kilometer. Im Gesamtjahr 2019 waren es noch 122 g/km gewesen.

Doch noch haben nicht alle Hersteller ihr vorgegebenes Ziel für 2020 erreicht. Nachbessern müssen beispielsweise auch zwei deutsche Konzerne: Daimler lag laut der Studie im laufenden Jahr bislang 9 Gramm über der Zielmarke, Volkswagen (inklusive aller Marken) riss seine Vorgaben um 5 Gramm. Besonders weit entfernt vom Ziel war im ersten Halbjahr Jaguar Land Rover mit einer Lücke von 13 Gramm pro Kilometer. Hyundai muss sich noch um 7 Gramm verbessern, Kia um 3 Gramm. Nah am Ziel befanden sich im ersten Halbjahr Renault, Nissan, Toyota, Mazda und Ford. Sie alle waren etwa 2 Gramm von ihren zu erfüllenden Werten entfernt.

Volkswagen greift bereits zum CO2-Pooling

Dagegen lagen die PSA-Gruppe, Volvo und BMW bereits zum 1. Juli voll auf Kurs. Auch Fiat Chrysler gelang das – allerdings nur aufgrund des CO2-Poolings mit Tesla. Der italo-amerikanische Konzern kauft bei den Kaliforniern Zertifikate zu, um seine Bilanz zu verbessern.

Einen ähnlichen Plan verfolgt inzwischen auch Volkswagen, um Strafzahlungen nach Möglichkeit umgehen zu können. Die Wolfsburger setzen dabei auf ein CO2-Pooling mit Ford und dem chinesischen Hersteller SAIC. Letzterer will zeitnah ein erstes Elektro-SUV seiner Marke MG hierzulande auf den Markt bringen.

Vor allem dank der steigenden Marktanteile elektrifizierter Fahrzeuge sieht Transport & Environment die Branche insgesamt auf einem guten Weg. Dennoch forderte die Organisation die Politik auf, die Vorgaben weiter zu verschärfen. Ginge es nach den Umweltschützern, sollte die Europäische Kommission beispielsweise dafür sorgen, dass jede öffentliche Einrichtung mit mehr als 20 Fahrzeugen im Pool bis 2030 ihre Fuhrparks komplett auf Null-Emissions-Fahrzeuge umstellt.

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