Transformation Automobilregionen fordern EU-Hilfe

Quelle: dpa

Verbrenner-Ausstieg, E-Mobilität, Digitalisierung: Nicht nur die deutsche Autoindustrie steckt in einem Umbruch. Wichtige Automobilregionen in der EU suchen daher den Schulterschluss.

Rund 12 Millionen Arbeitsplätze sind in der EU mit dem Wandel zur Elektromobilität verbunden.
Rund 12 Millionen Arbeitsplätze sind in der EU mit dem Wandel zur Elektromobilität verbunden.
(Bild: BMW)

Vertreter europäischer Automobilregionen wollen von der EU finanziell unterstützt werden, um den fundamentalen Wandel der Autoindustrie zu flankieren und Beschäftigung zu sichern. Von einer „gigantischen Herausforderung“ sprach EU-Kommissar Nicolas Schmit am Donnerstag (17. November) in Leipzig angesichts der Klimaziele der EU samt dem Aus für Neuwagen mit Verbrennungsmotor ab 2035.

In der EU hingen zwölf Millionen Arbeitsplätze sowie viele Regionen vom Gelingen der Transformation der Branche ab, betonte er. Dabei sei Europa schon auf einem guten Weg.

Minimierung der negativen Folgen für Beschäftigte

Die Allianz, der bisher 29 Automobilregionen in Deutschland, Spanien, Österreich, Frankreich, Italien, der Slowakei und den Niederlanden angehören, forderte zum Abschluss ihres ersten Treffens in Leipzig Unterstützung seitens der EU für einen „gerechten und fairen Wandel“ in Regionen mit starker Automobil- und Zuliefererindustrie. Negative Folgen besonders für die Beschäftigten müssten minimiert werden.

Dabei gehe es etwa um Aus- und Weiterbildung, sagte Sachsens Regionalentwicklungsminister Thomas Schmidt (CDU). Aber auch um Investitionsförderung und Forschung. Als Vorbild nannte er den Just Transition Fund der EU, mit dem der Übergang zur Klimaneutralität in besonders betroffenen Gebieten unterstützt wird – etwa in Sachsens Braunkohleregionen.

Es könne aber nicht um eine 1:1 Jobsicherung in der Autoindustrie gehen, sagte Schmidt. Vielmehr müsse Wertschöpfung außerhalb dieser Branche entwickelt werden. Auf eine konkrete Summe, die auf EU-Ebene für einen solchen Fonds nötig sei, wollte sich Schmidt auf Nachfrage nicht festlegen.

Heimische Chipproduktion ausbauen

Der für Beschäftigung und Soziales zuständige EU-Kommissar Schmit betonte, dass etwa die Batterieproduktion für Elektroautos sowie die heimische Chipproduktion ausgebaut werden müsse. Auf diese Weise würden neue Arbeitsplätze in EU-Ländern entstehen.

Auch müsse Europa eigene Lagerstätten von Rohstoffen wie Lithium erschließen. „Wir müssen hier einige Tabus abbauen.“ Ob es allerdings mit Blick auf den Umbruch in der Automobilindustrie einen neuen Fonds brauche, da zeigte sich Schmit skeptisch. Dabei verwies er auf bestehende EU-Fonds, die hierbei in Anspruch genommen werden könnten.

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