Elektromobilität BMW und Eon verbinden E-Autos mit Smart Home und Energienetz
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Solar- und lastoptimiert Laden: BMW und EON wollen E-Autos intelligent mit Smart Homes und dem Energienetz verbinden. Mittelfristig sollen die Autos Strom zwischenspeichern und wieder ins Netz einspeisen können.

BMW arbeitet künftig mit dem Energieversorger Eon beim intelligenten Laden von E-Autos zuhause zusammen. Die beiden Unternehmen wollen ein Lade-Ökosystem namens „Connected Home Charging“ für BMW- und Mini-Fahrer schaffen, heißt es in einer Pressemitteilung vom Dienstag (2. Mai). Das Kernelement sei eine gemeinsame Schnittstelle, die drei bislang getrennte Systeme verbinde: Elektroautos, das Smart Home der Kunden und den Energiesektor.
Die Fahrzeuge sollen nahtlos in die Infrastruktur im Haushalt des Nutzers eingebunden werden. Die intelligente Steuerung der Ladevorgänge wird zunächst zwei Varianten ermöglichen: das solar-optimierte Laden, das die Nutzung einer möglichst großen Menge an Strom aus der heimischen Photovoltaik-Anlage ermöglicht, und das last-optimierte Laden, das die zuhause verfügbare Strommenge balanciert. Beides soll in mehreren Ländern Europas ab der zweiten Jahreshälfte möglich sein.
Laden wenn es wenig kostet
BMW sei in der Kooperation für die Fahrzeuge und die Lade-Hardware verantwortlich, heißt es in der Mitteilung. Eon ist für die Installation, Elektrik und Vernetzung beim Kunden zuständig und soll den Zugang zum Energiemarkt gewährleisten. Dieser hat eine Schlüsselrolle für die intelligente Steuerung der Ladevorgänge: Ab dem kommenden Jahr sollen Kunden über das Stromnetz dann laden können, wenn der Preis am niedrigsten ist. Die optimalen Zeitfenster zum Laden werden auf Basis der vom Kunden geplanten Abfahrtszeit und der benötigten Reichweite ermittelt.
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Elektromobilität
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Perspektivisch wollen die beiden Unternehmen bidirektionales Laden ermöglichen. Diese Technologie erlaubt es, die Hochvoltbatterie des vollelektrischen Fahrzeugs als Energiespeicher zu nutzen und den gespeicherten Strom zu einem späteren Zeitpunkt entweder in den eigenen Haushalt oder in das Stromsystem zurückzuspeisen.
Ergebnisse im Pilotprojekt zum bidirektionalen Laden „durchweg positiv“
Bei der Entwicklung des Angebots fließen laut Mitteilung die Ergebnisse eines Forschungsprojekts zum bidirektionalen Laden ein, an dem BMW und Eon beteiligt waren. Unter anderem hatte der Autohersteller 50 rückspeisefähige BMW i3 an Kunden übergeben. Die Ergebnisse des Projekts, das Ende 2022 abgeschlossen wurde, seien „durchweg positiv“. Aus Kundensicht habe sich das Gesamtsystem gut in den Alltag integrieren lassen. Die Kunden hätten es als nützlich und sinnvoll empfunden und waren bereit, es weiterhin zu nutzen.
Die Vorteile des bidirektionalen Ladens: Durch die gesteuerte Integration von Elektrofahrzeugen in das Stromnetz könnte zum einen der Anteil regenerativ erzeugter Energie am Gesamtverbrauch in Deutschland erhöht werden. Die Speicher der Elektrofahrzeuge können Erzeugungsspitzen von Windkraft- und Solaranlagen gezielt aufnehmen und in Zeiten geringer Erzeugung gegebenenfalls wieder abgeben. Damit könnte das Hochfahren von fossilen Kraftwerken in solchen Zeitfenstern reduziert werden. Somit würde die bidirektionale Ladetechnologie gleichzeitig einen Beitrag zur Versorgungssicherheit und Netzstabilität leisten. (thg)
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