Elektromobilität Brennstoffzellenbusse: Hamburg sagt ab – Köln kauft zu
Eigentlich war den vier Brennstoffzellen-Bussen auf Citaro-Basis in Hamburg eine Vorreiterrolle zugedacht. Doch die Hochbahn hat das Pilotprojekt beendet. Etablieren werden sich Batterie-Busse. Die Regionalverkehr Köln geht den entgegengesetzten Weg.
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Die Mobilitätszukunft soll emissionsfrei und elektrisch werden. Dabei stellt sich allerdings die Frage, ob sich Fahrzeuge mit Akkus oder Brennstoffzellen durchsetzen. Letzterer Lösung hat nun die Hochbahn Hamburg einen Korb gegeben. Wie der NDR berichtet, wurden die im Rahmen eines Pilotprojekts im Jahr 2010 in Dienst gestellten vier Wasserstoff-Busse an Daimler zurückgegeben. Stattdessen setzen die Hanseaten kurz- und mittelfristig auf Busse mit Akkutechnik. Mehr als 20 dieser Batterie-Busse sind in Hamburg bereits unterwegs, etliche weitere sollen folgen.
Brennstoffzellentechnik kaum lieferbar
Wie ein Hochbahn-Sprecher gegenüber dem Sender mitteilte, habe das Pilotprojekt gezeigt, dass die Zeit für die Brennstoffzellentechnik noch nicht gekommen sei. Auf politischer Ebene wurde für Hamburg festgelegt, dass alle neuen Busse ab 2020 emissionsfrei sein müssen. Im Rahmen eines entsprechenden Ausschreibungsverfahrens konnte jedoch kein Hersteller der Hochbahn eine serienmäßige Lieferung von Brennstoffzellenbussen zusagen. Deshalb gibt das Verkehrsunternehmen derzeit lieferbaren E-Bussen mit Akkuspeicher den Vorzug.
20 batterieelektrische Evo-Busse von Daimler sind derzeit im Einsatz. Zusätzlich schafft die Hochbahn den „Urbino 12 Electric“ von Solaris in größerer Zahl an. Zwei Exemplare wurden bereits in Dienst gestellt, acht weitere sollen in diesem Jahr folgen. Bis 2030 soll die Zahl der E-Busse auf 1.000 steigen. Grundsätzlich wisse man bei der Hochbahn aber um die Vorteile der Brennstoffzelltechnik, die eine schnellere Beladung und höhere Reichweiten ermöglicht. Sollte also ein Hersteller in eine entsprechende Serienfertigung einsteigen, sieht das Verkehrsunternehmen auch für Brennstoffzellen-Busse in Hamburg weiterhin eine Perspektive.
Regionalverkehr Köln kauft 30 H2-Busse
Ähnlich äußerte sich gestern (13. Februar) im Deutschlandfunk ein Vertreter der Regionalverkehr Köln GmbH (RKV): Der Einsatz der Technik im Alltagsbetrieb sei problemlos möglich. Die Busse hätten demnach eine Reichweite von etwa 350 Kilometern – unabhängig von der Außentemperatur und dem Betrieb von Heizungen im Bus. Allerdings sei die Beschaffung der Busse schwierig, nach Aussage des Sprechers liegen die Lieferzeiten bei bis zu zwölf Monaten. Die RKV testet seit 2011 vier Busse mit Brennstoffzellentechnik. Noch in diesem Jahr sollen 30 Brennstoffzellen-Busse in den Fuhrpark integriert werden.
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