Analyse Rohstoffe Gallium und Germanium in Chinas Ermessen

Ein Gastbeitrag von Justus Brinkmann Lesedauer: 3 min

Die Nachricht, dass China künftig für den Export von Gallium und Germanium Exportlizenzen verlangt, schreckte Anfang Juli die Automobilbranche auf. Inzwischen gibt es erste Details – eine Analyse.

Justus Brinkmann ist Rohstoffexperte bei Inverto, einer Tochter der Boston Consulting Group.
Justus Brinkmann ist Rohstoffexperte bei Inverto, einer Tochter der Boston Consulting Group.
(Bild: Inverto GmbH)

Auch wenn weltweit nur relativ geringe Mengen der beiden Elemente gefördert werden: Gallium und Germanium sind wichtige Metalle für den Umstieg auf die Elektromobilität. In der Autoindustrie wird Germanium zum Beispiel in Chips und Transistoren eingesetzt, Gallium ebenfalls in Halbleitern, außerdem in Permanentmagneten sowie in LEDs. Gerade in der Entwicklung von besonders leistungsfähigen Halbleitern ist Galliumnitrid ein begehrter Werkstoff. Daher ist die Unruhe, die die chinesische Ankündigung Anfang Juli ausgelöst hat, nachvollziehbar.

Doch eine Exportlizenz ist kein Exportverbot. Zwar gehen wir davon aus, dass Genehmigungen für den Export von Germanium und Gallium künftig restriktiver erteilt werden als bisher. Allerdings zeigt schon der Titel „P.R.C. Dual-use Item and Technology Export License“, welche Ziele hinter der neuen Anordnung stehen: Offenbar soll hauptsächlich die Nutzung der Metalle zu militärischen Zwecken unterbunden werden.