Alternative Kraftstoffe E-Fuels aus Sachsen: Demoanlage liefert ersten Kraftstoff

Von Thomas Günnel Lesedauer: 2 min

Die ersten Liter E-Fuels sind entstanden: Nun soll die Anlage in Freiberg größere Mengen liefern. An der Tankstelle wird es die Kraftstoffe aber nicht geben.

Rund 15.000 Liter E-Fuels sind in Freiberg bereits entstanden. In den kommenden vier Jahren sollen es deutlich mehr werden.
Rund 15.000 Liter E-Fuels sind in Freiberg bereits entstanden. In den kommenden vier Jahren sollen es deutlich mehr werden.
(Bild: Detlev Mueller)

Rund 380.000 Liter E-Fuels wollen Unternehmen in einer Demonstrationsanlage im sächsischen Freiberg bis zum Jahr 2026 herstellen. Grundlage der Kraftstoffe soll biogenes oder regenerativ gewonnenes Methanol sein. Die ersten 15.000 Liter sind bereits entstanden und wurden am 25. Mai abgeholt.

Mit der Produktion des E-Fuels über den geplanten Zeitraum von vier Jahren wollen die Unternehmen zeigen, dass eine Kohlenstoffkreislaufführung bis zu 90 Prozent CO2-Emissionen sparen kann. Außerdem wollen die Forscherinnen und Forscher in Freiberg die Dauerbetriebsfähigkeit des Produktionsverfahrens bestätigen; und unterschiedliche Qualitäten regenerativ hergestellten Methanols testen.

Die benötigten Katalysatoren werden an der Freiberger Professur für Reaktionstechnik optimiert. Das Teilprojekt der TU Bergakademie Freiberg realisiert die Einrichtung mit dem Chemieanlagenbau Chemnitz (CAC), der das Verfahren entwickelt hat. Den synthetische Kraftstoff sollen die Projektpartner nutzen: für Kraftstoffuntersuchungen und umfangreiche Kfz-Tests.

Erste Anlage ihrer Art in Deutschland

Die Großversuchsanlage für synthetisches Benzin entstand 2009 als bundesweit erste und größte ihrer Art. Errichtet hat sie die CAC an der TU Bergakademie Freiberg. Im Rahmen mehrerer Forschungsprojekte patentierten die Unternehmen die Technologie und bereiteten die Anlage für die Großproduktion vor. Dafür setzte CAC eigenes Geld ein, zusätzlich unterstützten der Bund und der Freistaat Sachsen. Die Anlage wird während des Projekts weiter ausgebaut. Die nächste Veränderung ist eine optimierte Produktaufbereitung, die die Benzinqualität verbessern soll.

Über das Forschungsprojekt „DeCarTrans“

Zu den geförderten Partnern des Projekts „Demonstrating a Circular Carbon Economy in Transport along the Value Chain“, „DeCarTrans“, gehören:

  • die TU Bergakademie Freiberg
  • die Chemieanlagenbau Chemnitz GmbH
  • FEV Europe GmbH
  • Hermann Lother & Co. Mineralölhandelsgesellschaft mbH
  • Coryton Advanced Fuels Deutschland GmbH
  • das Forschungszentrum Jülich GmbH

Weitere Unternehmen aus den Automobil- und Mineralölbranchen unterstützen das Projekt als assoziierte Partner. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BDMV) fördert das Projekt mit knapp 15 Millionen Euro. Die Förderrichtlinie für die Entwicklung regenerativer Kraftstoffe kontrolliert die NOW GmbH. Die Projektträger VDI/VDE Innovation + Technik GmbH und die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. setzen die Richtlinie um.

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