Engineering-Dienstleister EDAG: „Gute Weiterentwicklung in einem schwierigen Umfeld“

Autor / Redakteur: Claus-Peter Köth / Jens Scheiner

Die Umsatzerlöse der EDAG lagen 2019 leicht unter Vorjahresniveau, das Ebit ging um 20 Millionen Euro zurück. Aus der Corona-Krise will der Dienstleister gestärkt hervor gehen. Aktuell stehen der Schutz der Beschäftigten und Kunden sowie die Absicherung des operativen Geschäfts an erster Stelle.

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Das Geschäftsjahr 2019 ist für die EDAG Engineering Group sehr unterschiedlich verlaufen.
Das Geschäftsjahr 2019 ist für die EDAG Engineering Group sehr unterschiedlich verlaufen.
(Bild: EDAG)

Das Geschäftsjahr 2019 ist für die EDAG Engineering Group sehr unterschiedlich verlaufen. Positive Entwicklungen gab es in den beiden größten Segmenten Vehicle Engineering (+2,5 Prozent Umsatz) und Electrics/Electronics (+11,1 Prozent), das Segment Production Solutions hingegen verzeichnete einen Umsatzrückgang von 28,1 Prozent. Insgesamt lagen die Umsatzerlöse mit 781,3 Millionen Euro leicht unter Vorjahresniveau (792,3 Millionen Euro). Das bereinigte Ebit lag mit 33,0 Millionen Euro unterhalb des Vorjahreswertes von 53,5 Millionen Euro. Dies entspricht einer Ebit-Marge von 4,2 Prozent (Vorjahr: 6,8 Prozent).

Das Ergebnis nach Steuern wurde im Geschäftsjahr 2019 durch die Entwicklung im Segment Production Solutions sowie der Aufwendungen für Restrukturierungsmaßnahmen belastet und sank auf 7,0 Millionen Euro (Vorjahr: 23,7 Millionen Euro). Der Free Cash-Flow stieg im vierten Quartal signifikant an und lag auf Jahressicht bei 55,1 Millionen Euro (Vorjahr 69,6 Millionen Euro). Zum 31. Dezember 2019 beschäftigte EDAG weltweit 8.488 Mitarbeiter (Vorjahr: 8.641 Mitarbeiter).

EDAG-CEO Cosimo De Carlo.
EDAG-CEO Cosimo De Carlo.
(Bild: EDAG)

„Die EDAG hat sich 2019 in einem schwierigen Umfeld sehr gut weiterentwickelt. Für unser EE-Segment war das Jahr hervorragend: Dort haben unsere Services in der IT und Embedded Software signifikant ausgebaut. Treiber des Wachstums waren aber auch unsere Connectivity & User Experience sowie Mobility & Cloud Services“, kommentierte EDAG-CEO Cosimo De Carlo die Zahlen. Im Segment Productions Solutions habe man mit konsequenten Maßnahmen auf der Kosten- und Umsatzseite einen Stabilisierungskurs eingeleitet. Unter anderem sei es gelungen mit dem neu geschaffenen Bereich „Industrial Services“ Kundengruppen außerhalb der Automobilindustrie zu erschließen.

Grundsätzlich spricht die EDAG bezogen auf den Markt für Engineering-Dienstleistungen weiterhin von einer hohen Dynamik. Mit einem wachsenden Fokus auf eine CO2-Reduzierung werde die Entwicklung alternativer Antriebsformen massiv beschleunigt. Trendthemen wie hochautomatisiertes Fahren und datenbasierte Geschäftsmodelle fordern neue Fahrzeugarchitekturen, die Vielzahl an Antriebsvarianten flexible und vernetzte Fabriken. „All diese Entwicklungen treiben die Nachfrage nach Entwicklungsdienstleistungen und führen mittel- und langfristig zu erheblichen Chancen“, sagte De Carlo. Auf der anderen Seite führten globale Handelsstreitigkeiten, stark rückläufige Absatzzahlen und vor allem nun die Folgen der SARS-CoV-2 Pandemie zu massiv negativen Auswirkungen auf den Automobilmarkt.

Ungewisser Ausblick, keine Dividende

„Das Jahr 2020 stellt uns mit Blick auf die Corona-Krise vor gänzlich neue Herausforderungen. In der aktuellen Situation steht für uns der Schutz unserer Beschäftigten und unserer Geschäftspartner sowie die Absicherung des operativen Geschäfts an erster Stelle. Wir arbeiten mit unseren Kunden eng und vertrauensvoll an Maßnahmen, die die wirtschaftlichen Auswirkungen minimieren. Ziel all unserer Tätigkeiten ist es, EDAG sicher durch die vor uns liegenden Herausforderungen zu führen und mit gestärkten Strukturen hieraus hervorzugehen", erläuterte De Carlo.

Im Geschäftsjahr 2020 rechnet die EDAG vor diesem Hintergrund mit einem Umsatz- und Ergebnisrückgang, der sich im schlechtesten Fall bis zu einem erheblichen Rückgang auf die Ertragslage auswirken kann. Die Geschäftsleitung überprüft nach eigenen Angaben mögliche Auswirkungen auf das Geschäft laufend und stellt mit umfassenden Maßnahmen sicher, dass der Schutz der Beschäftigten und der Fortgang des Geschäftsbetriebs in den Konzerngesellschaften gewährleistet sind. Der Verwaltungsrat wird der Generalversammlung am 24. Juni 2020 in Anbetracht der aktuell bestehenden Herausforderungen vorschlagen, für das Jahr 2019 auf die Auszahlung einer Dividende zu verzichten.

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