Logistik EU Kommission will schwerere und längere Lkw erlauben
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Lastkraftwagen sollen schwerer und länger als bisher sein dürfen – wenn sie emissionsfrei angetrieben sind. Einen Vorschlag dafür hat die EU Kommission vorgelegt. Weitere Neuerungen beim Güterverkehr sind geplant.

Der Güterverkehr ist für mehr als 30 Prozent der verkehrsbedingten CO2-Emissionen verantwortlich. Diese sollen bis zum Jahr 2050 um 90 Prozent sinken. Die EU-Kommission hat deshalb Vorschläge unterbreitet für einen effizienteren und nachhaltigeren Güterverkehr. Schwere Nutzfahrzeuge sollen ein höheres zulässiges Gesamtgewicht haben dürfen – wenn sie emissionsfrei angetrieben sind.
Heißt: Bisher erlauben bereits elf Länder Lkw mit 44 statt der üblichen 40 Tonnen Gewicht. Diese Gewichtsgrenze soll nun auch für den internationalen Einsatz gelten – ohne separate Abkommen. So soll mehr Ladung mit weniger Lkws befördert werden. Außerdem sollen batterieelektrische Lkw 90 Zentimeter länger sein dürfen als bisher.
Lkw mit bis zu 48 Tonnen Gesamtgewicht
Lastkraftwagen, Anhänger und Sattelanhänger dürfen außerdem schwerer sein, wenn sie Güter im intermodalen Verkehr befördern: 48 statt 44 Tonnen. Intermodal heißt: Güter werden mit zwei oder mehr Verkehrsträgern befördert, aber mit einer standardisierten Ladeeinheit, etwa einem Containeranhänger. Zusätzlich sollen Fahrzeuge höhere Container transportieren dürfen.
„Sobald sich die Technologie entwickelt und emissionsfreie Antriebssysteme leichter werden, auch dank des Einsatzes aerodynamischer Luftleiteinrichtungen und Führerhäuser, werden sauberere Fahrzeuge im Vergleich zu konventionellen Lastkraftwagen von einer zusätzlichen Nutzlast profitieren“, gibt die Kommission einen Ausblick. Aerodynamischere Kabinen und andere Energiesparvorrichtungen will die EU entsprechend ebenfalls fördern.
CO2-Fußabdruck der Unternehmen vergleichen
Außerdem soll ein gemeinsamer methodischer Ansatz für Unternehmen entstehen für das Berechnen der Treibhausgasemissionen. Daten über Haus-zu-Haus-Emissionen sollen Transport- und Lieferdienste vergleichbar machen.
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Eisenbahnkapazitäten besser nutzen
Der Vorschlag zum Schienennetz soll den unterschiedlichen Bedürfnissen des Eisenbahnsektors besser gerecht werden: Die Kommission plant stabile Fahrpläne und das frühzeitige Buchen von Fahrkarten für Personenverkehrsdienste – und flexible Zugfahrten, die an die Just-in-time-Lieferketten für Frachtverlader angepasst sind. Außerdem geht es um eine bessere grenzübergreifende Koordination, höhere Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit – und letztlich darum, mehr Güterverkehrsunternehmen für die Schiene zu gewinnen.
Fahrgäste sollen „von zusätzlichen Schienenverkehrsdiensten profitieren, da die Kapazität des Netzes besser genutzt wird“. Derzeit werden die Regeln für das Kapazitätsmanagement jährlich, national und manuell festgelegt, beschreibt die Kommission. Dieser Ansatz führe zu Verzögerungen an den Grenzen – was sich wiederum negativ auf den Binnenmarkt auswirkt. Verzögerungen aufgrund von Staus aufgrund unkoordinierter Instandhaltungsarbeiten sind laut Kommission ebenfalls häufig.
Rund 25 Prozent mehr Güterverkehr in der EU bis 2030
Das Europäische Parlament und der Europäische Rat prüfen die Vorschläge nun im Rahmen des ordentlichen Gesetzgebungsverfahrens. Im Güterverkehrssektor der EU arbeiteten im Jahr 2020 etwa sechs Millionen Menschen. Angesichts des Wachstums der EU-Wirtschaft, prognostiziert die Europäische Kommission, werden die Emissionen im Güterverkehr wahrscheinlich steigen. Die EU schätzt, dass der Güterverkehr bis zum Jahr 2030 um rund 25 Prozent wächst; bis 2050 um 50 Prozent.
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