Mobilität Fahrverbote betreffen über 12 Millionen Pkw in Europa

Redakteur: Maximiliane Reichhardt

Immer mehr Städte führen Fahrverbote von Benzin- und Dieselfahrzeugen in den Innenstädten ein. Die Management-Berater von Berylls Strategy Advisors haben einen Überblick erstellt, der zeigt, wie viele Autos betroffen sind.

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Wegen Feinstaubalarm führen immer mehr Städte Einfahr-Beschränkungen für die Innenstadt ein.
Wegen Feinstaubalarm führen immer mehr Städte Einfahr-Beschränkungen für die Innenstadt ein.
(Bild: ACE)

Die Management-Beratung Berylls hat eine Karte der derzeitig gültigen oder angekündigten Fahrverbote in Europa zusammengestellt. Zudem hat das Unternehmen ermittelt, wie viele Autos in den Städten direkt betroffen sind und wie viele Einwohner von den Beschränkungen beeinflusst werden. Pendler wurden laut Berylls nicht berücksichtigt, weil hier nicht für alle Metropolen belastbare Zahlen vorliegen.

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Eine Erkenntnis die nicht überrascht ist, dass die Zahl der Städte, die den Verkehr von konventionell angetriebenen Autos eingeschränkt haben oder reduzieren wollen, ständig wächst. In Deutschland gehört seit 1. Juni auch Darmstadt dazu. Andreas Radics, geschäftsführender Partner bei Berylls Strategy Advisors, ordnet die Fahrverbote in europäischen Metropolen ein: „Die aktuelle Berylls-Analyse zeigt, dass in Europa rund 12,6 Millionen Pkw von den Beschränkungen und Fahrverboten betroffen sind, die in Kommunen bereits gelten oder kurzfristig eingeführt werden sollen. Dabei ist die Effektivität der Maßnahmen bislang nicht erwiesen."

Verschiebung der Abgasbelastung

Radics kritisiert konkret, dass die Sperrung von einzelnen Straßenzügen wie beispielsweise in Darmstadt oder Hamburg, die Emissionen zwar an den Messstellen verringere. Durch das Umfahren dieser Sperrungen erhöhe sich aber die Abgasbelastung an anderer Stelle sogar.

Die Sperrung von ganzen Städten oder Stadtbezirken für Autos mit älteren Abgaseinstufungen sei zudem aus sozialer Sicht problematisch: „Viele Bewohner der betroffenen Städte, aber auch viele Pendler können nicht von heute auf morgen ein neues Auto anschaffen, das von den Beschränkungen nicht betroffen ist. Häufig bieten aber der ÖPNV, Taxen oder Sharing-Angebote keine Alternativen, um die Mobilität zu gewährleisten.“

Radics begrüßt deshalb auch, dass in Hamburg bereits über die Abschaffung der Durchfahrtsbeschränkungen diskutiert und mit dem Fahrdienstleister Moia eine neue elektrifizierte Form der Mobilität angeboten qird.“

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