Wirtschaft Gusswerke Saarbrücken: Verbliebene Mitarbeiter verlieren endgültig Arbeitsplatz

Von dpa

Das insolvente Unternehmen muss zum Monatsende seinen Betrieb endgültig einstellen. Das bedeutet das Aus für die verbliebenen 230 Mitarbeiter.

Gusswerke Saarbrücken fertigt zum Beispiel Zylinderkurbelgehäuse für Motoren.
Gusswerke Saarbrücken fertigt zum Beispiel Zylinderkurbelgehäuse für Motoren.
(Bild: Gusswerke Saarbrücken)

Immer wieder gekämpft und dann doch verloren: Die insolventen Gusswerke Saarbrücken stellen Ende Juni ihren Betrieb endgültig ein. Das gab die saarländische Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) am Mittwoch in Saarbrücken vor Journalisten bekannt. Gegen Mittag wurde die Belegschaft informiert: Damit verlieren die zuletzt noch verbliebenen rund 230 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz. Zuvor ausgesprochene Kündigungen werden nun wirksam.

Die Gusswerke hatten im September 2019 Insolvenz angemeldet. Ende November 2019 war bereits der Abbau der ersten 600 von 1.050 Arbeitsplätzen mitgeteilt worden. Im Dezember 2019 wurde dann auch den letzten Mitarbeitern gekündigt, sie wurden aber noch nicht freigestellt. Der Betrieb war zunächst weiter gelaufen, weil der Insolvenzverwalter auf neue Kunden und Investoren hoffte.

IG Metall sieht Schuld bei Prevent

Das Unternehmen befindet sich seit längerer Zeit in Schieflage. Ende 2018 hatte ein Konsortium um One Square Advisors die Gießerei in Saarbrücken übernommen. Das Vorgänger-Unternehmen Neue Halberg Guss (NHG) war nach monatelangem Streit zwischen dem früheren Eigentümer Prevent und dem Großkunden Volkswagen in finanzielle Nöte geraten. Die Firma hatte dabei wichtige Aufträge für Motorblöcke verloren.

Nach Ansicht der IG Metall trägt die Verantwortung für das Aus der Gusswerke „in erster Linie die Prevent-Gruppe“. Sie habe die damalige NHG 2018 übernommen und „zu einem neuen Feldzug gegen den Hauptkunden VW instrumentalisiert“, teilte die Gewerkschaft in Frankfurt am Main mit. Die Arbeitsplätze bei der NHG seien „zu einem Spielball der Interessen“ der damaligen Gesellschafter geworden und „das Unternehmen rücksichtslos ausgeblutet worden“.

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