Elektromobilität Hyundai nennt Termin für Verbrennerausstieg in Europa

Von Andreas Wehner

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Die Koreaner haben nun einen Fahrplan für den Verbrennerausstieg bei Pkw zumindest in Europa bekannt gegeben. Eine wichtige Rolle in Hyundais Strategie spielt der Brennstoffzellenantrieb – auch jenseits des Personenverkehrs.

Der Hybrid-Sportwagen Vision FK beschleunigt in vier Sekunden von 0 auf 100 Stundenkilometer.
Der Hybrid-Sportwagen Vision FK beschleunigt in vier Sekunden von 0 auf 100 Stundenkilometer.
(Bild: Hyundai)

Hyundai will bis 2040 in den wichtigsten Weltmärkten Fahrzeuge abschaffen, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden. Wie der Autobauer auf der IAA in München mitteilte, sollen in Europa bereits ab 2035 keine Verbrenner mehr verkauft werden. Weltweit sollen 2030 rund 30 Prozent der verkauften Fahrzeuge emissionsfrei unterwegs sein, 2040 soll dieser Anteil bereits bei 80 Prozent liegen.

Bis 2045 will Hyundai ein klimaneutraler Hersteller sein. Dazu beitragen sollen auch neue Fahrzeugplattformen sowie Investitionen in grüne Energie und umweltfreundliche Technologien. Hyundais Edelmarke Genesis hatte zuvor angekündigt, die Klimaneutralität bereits 2035 erreichen zu wollen. Schon ab 2030 sollen alle Autos des Fabrikats über einen batterieelektrischen oder einen Brennstoffzellenantrieb verfügen.

Der Konzern setzt dabei stark auf die Brennstoffzellentechnik. Für seine Marken Genesis und Hyundai stellte der Autobauer bereits neue, wasserstoffbetriebene Fahrzeuge in Aussicht. Gleichzeitig setzen die Koreaner im Nutzfahrzeugbereich stark auf diese Technik: Bis 2028 sollen in allen Nutzfahrzeugen des Konzerns Brennstoffzellensysteme zum Einsatz kommen.

Investitionen in Wasserstofftechnologien

Gleichzeitig will die Hyundai-Gruppe den Aufbau von Wasserstoff-Ökosystemen weltweit voranbringen. So geht der Konzern aktuell in verschiedenen Geschäftsbereichen Partnerschaften – unter anderem mit Ineos – ein, unter anderem mit Organisationen und Unternehmen aus den Branchen Luftfahrt, Schienenverkehr, Energie, Infrastruktur, Informations- und Kommunikationstechnik und anderen Dienstleistungssektoren.

Hyundai brachte bereits 2013 mit dem ix35 FCEV ein in Kleinserie gebautes Brennstoffzellenauto auf den Markt. 2018 folgte mit dem Nexo das erste eigenständige, rein wasserstoffbetriebene SUV. Im vergangenen Jahr startete das Unternehmen mit den Auslieferungen des Brennstoffzellen-Lkws Xcient Fuel Cell in der Schweiz. Und kürzlich stellte Hyundai mit dem Elec City Fuel Cell einen Brennstoffzellen-Bus vor, der aktuell in Europa getestet wird.

2023 will der Autobauer die nächste Generation des Hyundai Nexo sowie ein wasserstoffbetriebenes Mehrzweckfahrzeug präsentieren. Ab 2025 plant Hyundai die Einführung eines großen SUV mit Brennstoffzellenantrieb. Auf dem Online-Wasserstoff-Forum „Hydrogen Wave“ stellten die Koreaner zudem verschiedene, wasserstoffbetriebene Konzeptfahrzeuge für unterschiedliche Anwendungsfälle vor.

Verschiedene Wasserstoff-Konzeptfahrzeuge vorgestellt

Dazu gehört der „Trailer Drone“, ein wasserstoffbetriebenes Containertransportsystem, das völlig autonom arbeiten kann. Er ist mit zwei Drehgestellen namens „Fuel Cell E-Bogie“ ausgestattet, die sich unter dem Container befinden und auch seitliche Bewegungen ermöglichen, was für eine besonders gute Manövrierfähigkeit sorgt. Das Fahrzeug kann sich autonom durch Hafenanlagen und enge städtische Strukturen bewegen. Ein „Clustermodus“ ermöglicht, dass sich mehrere „Trailer-Drones“ gemeinsam dicht hintereinander fortbewegen.

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Dass die Brennstoffzellentechnologie auch für Hochleistungsfahrzeuge geeignet ist, soll der Vision FK zeigen, ein wasserstoffbetriebener Hybrid-Sportwagen. Mit einer maximalen Leistung von über 500 kW beschleunigt er laut Hyundai in weniger als vier Sekunden von 0 auf 100 km/h. Durch die Kombination eines Brennstoffzellen-Konverters mit einem Plug-in-Antriebsstrang mit Hinterradantrieb soll das Auto mit nur einer Tankfüllung mehr als 600 Kilometer weit kommen.

Der „Rescue Drone“ ist ein Konzeptfahrzeug, das ferngesteuert und autonom zur Brandbekämpfung und Lebensrettung eingesetzt werden kann. Es verfügt über ein unabhängiges Lenksystem, mit dem es sich an Ort und Stelle drehen und wie ein Krebs am Boden fortbewegen kann. Durch die Bilder einer zum Fahrzeug gehörenden Flugdrohne kann sich der „Rescue Drone“ einen Überblick über die Lage verschaffen. Mit einer Tankfüllung erzielt er eine Reichweite von 450 bis 500 Kilometern.

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Das Schwerlastfahrzeug „H Moving Station“ ist mit Betankungsvorrichtungen für Brennstoffzellenfahrzeuge ausgestattet. Diese mobile Wasserstofftankstelle eignet sich besonders für Gebiete mit einem begrenzten Angebot an Tankmöglichkeiten. Das „Rescue Hydrogen Generator Vehicle“ wiederum versorgt E-Fahrzeuge in entlegenen Regionen abseits der Straße mit Strom.

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