Kolbenschmidt Pierburg KSPG gibt Ausblick auf IAA Nutzfahrzeuge
Im September findet in Hannover die 64. IAA Nutzfahrzeuge statt. Die KSPG-Gruppe gab im Vorfeld einen Ausblick auf ihre aktuelle wirtschaftliche Lage und technische Neuheiten.
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Die KSPG AG gliedert sich in drei Divisionen – Hardparts, Mechatronics und Motorservice – die in jeweils einzelne Geschäftsbereiche unterteilt sind. Motorservice ist dabei für alle After-Market-Aktivitäten der KSPG-Gruppe verantwortlich. Im ersten Quartal des Jahres 2012 stieg der Umsatz von KSPG um neun Prozent, verglichen mit dem Vorjahresquartal. Die Anzahl der Mitarbeiter erhöhte sich um sieben Prozent. Die Eigenkapitalquote beträgt knapp 40 Prozent.
Powertrain ist nach Aussage von Dr. Gerd Kleinert, Vorstandsvorsitzender der KSPG-Gruppe, der am stärksten wachsende Bereich im Automobilsektor. Gründe dafür seien vor allem immer neue Abgasvorschriften und diesbezügliche Vorschriften seitens der Gesetzgeber. Chancen sieht Kleinert künftig bei Industrieanwendungen: So seien etwa Bagger oder Kompressoren bislang keiner Abgasnorm unterworfen. Das werde sich aber ändern. Zudem arbeite das Unternehmen mit einigen namhaften Lkw-Herstellern hinsichtlich der Schadstoffnormen in Lkw zusammen.
Produktneuheiten Mechatronics
Die Themen der Division Mechatronics sind vorrangig die Geschäftsfelder Schadstoffreduzierung, Nutzfahrzeuganwendungen, Aktuatoren, Magnetventile und Pumpen. Für die Schadstoffreduzierung im Lkw-Bereich präsentiert das Unternehmen zwei neue Produkte: Einen Abgasmassenstromsensor und eine variable Ölpumpe. Der Abgasmassenstromsensor hat das Unternehmen selbst entwickelt. Er basiert technisch auf dem Prinzip der Hitzdraht-Anemometrie und dient dazu, die Abgasmasse direkt zu ermitteln. Bislang wurden AGR-Volumenströme eher indirekt gemessen oder die verwendeten Systeme waren nicht für die gesamte Motorlebensdauer ausgelegt. Bei Lkw bedeutet das in der Regel eine Million Kilometer und mehr, im Pkw-Bereich rund 300.000 Kilometer.
Der Sensor besteht aus zwei Keramik-Trägern, die Platin-Temperatursensoren und –Heizwendel enthalten. Die Heizwendel ermöglicht das Erhitzen des Sensors auf bis zu 650°C – der Sensor kann sich so selbst reinigen. Damit soll dessen Genauigkeit über die gesamte Lebensdauer hinweg erhalten bleiben. Der Sensor soll im On- und Offroad-Bereich Verwendung finden und im Jahr 2013 in Serie gehen.
Die Variable Ölpumpe ist für Nutzfahrzeugmotoren mit einem Hubraum bis zu 16 Litern konzipiert. Es handelt sich dabei um eine Flügelzellenpumpe, die die konventionelle Zahnradpumpe ersetzt. Die Volumenstromregelung erfolgt mittels eines hydraulisch aktuierten Stellrings. Bei Einsatz der Pumpe könne sich der Verbrauch laut KSPG im Stationärbetrieb nach Hersteller-Fahrzyklus um circa ein Prozent senken.
Pkw-Bereich: Elektrische Kühlmittelpumpen
Neuheiten im Pkw-Bereich sind die dritte Generation einer elektrischen Kühlmittelpumpe und eine schaltbare, mechanische Kühlmittelpumpe. Die elektrische Kühlmittelpumpe erlaubt einen Betrieb unabhängig vom Verbrennungsmotor. KSPG gibt eine um 20 Prozent gesteigerte hydraulische Leistung gegenüber dem Vorgängermodell an. Mit der schaltbaren, mechanischen Kühlmittelpumpe zielt KSPG vorrangig auf Downsizing-Motoren, sowie solche Motoren, die im Teillastbetrieb eine Erhöhung der Kühlmitteltemperatur zur Verringerung der Reibleistung erlauben. Die Pumpe ist riemengetrieben, die Betätigung erfolgt mittels elektrisch betätigter, nasslaufender Kupplung. Sie soll vor allem die Warmlaufphase des Motors verkürzen. Das Unternehmen beziffert die Verringerung des Kraftstoffverbrauches auf circa 1,5 Prozent (NEFZ).
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