Neue Modelle Ladetechnik des Lucid Air: 32 Kilometer pro Minute

Von Mario Hommen/SP-X

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Die für 2021 angekündigte elektrische Luxuslimousine Lucid Air kann nicht nur besonders schnell fahren, sondern auch extrem fix nachladen.

Am 9. September will Lucid Motors die Serienversion des Air vorstellen.
Am 9. September will Lucid Motors die Serienversion des Air vorstellen.
(Bild: Lucid Motors)

Energie für 32 Kilometer in einer Minute und für 483 Kilometer in 20 Minuten – damit soll die ab Anfang 2021 verfügbare elektrische Luxuslimousine „Air“ nach Aussage des US-Herstellers Lucid Motors ein neues Rekordniveau bei der Ladegeschwindigkeit ermöglichen.

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Verantwortlich für das vergleichsweise hohe Tempo sind auf Seite des Fahrzeugs eine 900-Volt-Elektronik-Architektur, maßgefertigte Batteriezellen, das Batterie- und Wärmemanagementsystem sowie ein effizienter Antriebsstrang. Auf der anderen Seite muss zudem die Ladestation besonders leistungsfähig sein. In Deutschland gibt es bereits einige öffentliche 350-kW-Stationen, mit denen der in Kalifornien produzierte Lucid Air kompatibel sein soll.

Höchste Reichweite im EPA-Test

Kommen 350-kW-Lader und der Lucid Air zusammen, sollen in der Spitze die Ladeleistung mehr als 300 kW betragen können. Bei einem solchen Peak lassen sich dann zumindest zwischenzeitlich pro Minute also 32 Kilometer nachladen. Dieser besonders hohe Durchsatz funktioniert allerdings nur kurze Zeit, weshalb nach 20 Minuten nicht Energie für 640, sondern für 483 Kilometer in die Batteriezellen fließen können, so Lucid.

Der mit 130 kWh sehr groß dimensionierte Akku soll Energie für 830 Kilometer Reichweite bevorraten können. Das ermittelte der Entwicklungsdienstleister FEV anhand des Multicycle-Verfahrens der US-Behörde EPA (Environmental Protection Agency). Eigenen Angaben zufolge die bisher höchste ermittelte Reichweite weltweit. Ein 1.000 PS starker Antrieb treibt den Air zudem zu einer Geschwindigkeit von über 300 km/h.

Hochvoltarchitektur für höhere Ströme

Damit ist der Lucid Air, dessen Serienversion übrigens am 9. September offiziell vorgestellt wird, ein spektakuläres Beispiel für die neuen elektrischen Performance-Fahrzeuge mit Hochvolttechnik. Derzeit sind bei den meisten Elektroautos 400-Volt-Architekturen der Standard und werden dies für Fahrzeuge der Kompakt- und Mittelklasse wohl auch in Zukunft bleiben. Hochvoltarchitekturen wie beim Lucid Air gelten als künftige Schlüsseltechnik vornehmlich für elektrische Luxus- und Sportwagen.

Erster am Markt verfügbarer Hochvolt-Performer ist der 2019 eingeführte Porsche Taycan mit 800-Volt-Architektur, der in Zukunft ebenfalls mit einer Leistung von bis zu 350 kW geladen werden soll. Derzeit sind beim Taycan bis 270 kW möglich, womit die 90-kWh-Batterie von fünf auf 80 Prozent in 25 Minuten geladen wird.

Mehr Fahrzeuge mit Hochvolt-Bordnetz ab 2021

Neben Porsche wird Audi mit dem Technikbruder E-Tron GT ab 2021 ein 350-kW-kompatibles 800-Volt-Fahrzeug anbieten. Auch Mercedes dürfte in seiner ebenfalls für 2021 angekündigten Elektro-Luxuslimousine EQS ähnliche Technik einsetzen. Zumindest haben die Stuttgarter bei der Präsentation des Konzeptfahrzeugs eine Ladeleistung von 350 kW versprochen. Auch Zulieferer wie ZF oder Delphi sind dabei, Technikkomponenten für 800-Volt-Fahrzeuge zu entwickeln.

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