Strategie Michelin kauft die Flex Composite Group

Von Thomas Günnel Lesedauer: 2 min

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Michelin will außerhalb des Reifengeschäftes wachsen. Das Unternehmen kauft dafür das Unternehmen Flex Composite Group, einen Hersteller hochtechnischer Gewebe und Folien.

Michelin kauft die Flex Composites Group – und baut damit das Geschäftsfeld der HIghtech-Textilien und -Folien aus.
Michelin kauft die Flex Composites Group – und baut damit das Geschäftsfeld der HIghtech-Textilien und -Folien aus.
(Bild: Michelin)

Michelin übernimmt für 700 Millionen Euro die Flex Composite Group, FCG, von der französischen Private-Equity-Gesellschaft IDI. Die FCG ist ein europäisches Unternehmen für hochtechnische Gewebe und Folien. Sie werden eingesetzt im Schiffbau, bei Supersportwagen und Elektrofahrzeugen, im Sport und im Bauwesen. Die Gruppe produziert Polymer-Verbundprodukte, die an die bereits von Michelin entwickelten Produkte angrenzen, teilte der Zulieferer mit.

Die Flex Composite Group hat 400 Beschäftigte und ist vor allem in Europa tätig. Im Jahr 2022 setzte das Unternehmen 202 Millionen Euro um. Im Zeitraum von 2015 bis 2022 erzielte die Unternehmensgruppe ein durchschnittliches organisches Wachstum von elf Prozent bei einer EBITDA-Marge von 25 bis 30 Prozent.

Mit dem Kauf entsteht laut Michelin „ein führendes Unternehmen für Hightech-Textilien und -Folien“. Der Zulieferer will bis zum Jahr 2030 seine Aktivitäten bei Polymer-Verbundstoffen in angrenzenden Bereichen ausbauen. Mit der Übernahme steigt der Umsatz von Michelin bei High-Tech-Materialien um rund 20 Prozent.

Die Übernahme soll bis zum Ende des dritten Quartals 2023 abgeschlossen sein, vorbehaltlich anstehender Anpassungen und ausstehender behördlicher Genehmigungen. Michelin finanziert die Transaktion vollständig mit vorhandenen Barmitteln.

Geschäftsfelder abseits von Reifen

Bis zum Jahr 2030 will Michelin „bis zu einem Drittel des Umsatzes außerhalb des Reifengeschäftes“ erwirtschaften. Dazu zählen fünf Geschäftsfelder: Services & Solutions, flexible Verbundwerkstoffe, medizinische Geräte, 3D-Druck von Metallen und die Wasserstoffmobilität.

Im Bereich Services & Solutions will der Konzern nach eigenen Angaben sein Portfolio an Flottenkonzepten ausbauen: vor allem mit IoT-Produkten und damit gesammelten Daten. Ein „deutliches Wachstum“ strebt das Unternehmen bei flexiblen Verbundwerkstoffen an, das sind zum Beispiel Förderbänder, Gurte, beschichtete Gewebe oder Dichtungen. Hier sollen vor allem Fusionen und Zukäufe erfolgen. Auch bei medizinischen Geräten sieht Michelin Wachstumschancen für die kommenden Jahre.

Beim 3D-Druck von Metallen hat der Konzern im Joint Venture „AddUp“ Expertise entwickelt. Das Gemeinschaftsunternehmen besteht zusammen mit dem Anlagenhersteller Fives. An der Wasserstoffmobilität arbeitet die Michelin-Gruppe im Joint Venture „Symbio“ mit dem Zulieferer Faurecia.

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