Porsche 911 Cabriolet Porsche 911 Cabriolet: Der Traum aller Frischluftfanatiker wird 30
Das 911 Cabriolet feiert seinen 30. Geburtstag. Vor drei Jahrzehnten ließ Porsche erstmals bei seinem Erfolgsmodell das Dach weg. Die Stoffhaube sorgte für eine Wiederbelebung des damals auf der Kippe stehenden Elfer.
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Eine Verjüngungskur erhielt der Porsche 911 vor 30 Jahren, als ein Cabriolet seine Modellpalette erweiterte. Der Serienanlauf des 911 SC Cabriolet veränderte die Welt der Traumsportwagen bleibend. Zudem verhinderte der Erfolg der ersten Cabrio-Reihe endgültig das damals bereits geplante Aus des traditionellen Heckmotor-Porsche. Dieser sollte durch neue Frontmotortypen ersetzt werden.
Der Deutsch-Amerikaner Peter W. Schutz konzipierte als Vorstandsvorsitzender des Unternehmens auf Basis des Urgesteins 911 die Studie eines Cabriolets. Ein Projekt, das Entwicklungsvorstand Helmuth Bott unter Einsatz eines bereits von ihm vorbereiteten, aber unvollendeten Speedster-Prototypen realisierte. Auf der IAA 1981 folgte dann die Weltpremiere. Im Rampenlicht der sonst sachlich gestalteten Porsche-Präsentation stand ein weißglänzendes 911 Cabriolet mit Allradantrieb und Turbomotor. Medien und Messebesucher waren begeistert. Aufgrund des positiven Echos entwickelte Porsche das Cabrio zur Serienreife.
Passend zum Frühlingsbeginn des Jahres 1982 debütierte der 911 SC auf dem Genfer Salon. Ein Stoffdach-Cabrio, das völlig untypisch für die damalige Zeit der Blähdächer wie etwa beim VW Golf auch geschlossen in Bestform war. Porsche hatte für das Verdeck geprägte Stahlblechprofile eingesetzt, die sogar bei Tempo 235 formstabil blieben und gleichzeitig einen Überrollschutz gewährleisteten.
Eine Verjüngung erfuhr der 911 im Jahr 1989 mit Einführung des Typs 964, bei dem erstmals Helfer wie Allradantrieb zum Einsatz kamen. Die wesentliche Veränderung war aber ein neu entwickelter 3,6-Liter-Boxer-Motor mit Leistungswerten ab 184 kW/250 PS. Die Kundschaft wollte jedoch mehr und verlangte nach einem Speedster im breiten Karosseriekleid des Turbo, von dem Porsche daraufhin 930 Exemplare auflegte. Als der letzte dieser Speedster vom Band gelaufen war, hatte es bereits den nächsten Modellwechsel gegeben. Die ersten Coupés der neuen Baureihe 993 standen im Herbst 1993 beim Händler. Auffällige Kotflügelverbreiterungen, flache Scheinwerfer und eine neue Fünflenker-Hinterachse waren Features, die ab Frühjahr 1994 natürlich auch im Cabrio verbaut waren.
Auch das Cabrio macht alle technischen Revolutionen mit
Die entscheidende Revolution setzte aber 1997 ein und erreichte im folgenden Frühjahr auch das 2+2-sitzige Cabrio: Mit der Baureihe 996 wurden die Boxermotoren auf Wasserkühlung umgestellt. Die Fans akzeptierten es. Derweil faltete sich das Stoffverdeck erstmals z-förmig zusammen und versteckte sich unter einer Metallmütze hinter den Notsitzen. Wer es bei der Suche nach einem Platz in der Sonne eilig hat, kann seit dem neuen Jahrtausend das Verdeck des 911 während der Fahrt bis Tempo 50 öffnen. Für mehr Sicherheit sorgen dagegen automatisch ausfahrende Überrollbügel.
Ab 2008 hielt bei allen 911 eine Motorengeneration mit Direkteinspritzung Einzug. Rund zehn Grundtypen umfasste die Cabrio-Modellpalette jetzt, die vom Carrera über Sondermodelle bis zum Turbo S reichte. Die Einstiegsversion kostete zwar erstmals über 100.000 Euro, dennoch fragten die Kunden das Cabrio sehr oft nach. So freuten sich die Zuffenhausener über insgesamt 80.000 verkaufte 911 Cabriolets, als im vergangenen März der vorerst letzte Modellwechsel anstand.
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