Reutlingen Testfahrzeug in tödlichen Unfall verwickelt

Quelle: dpa

In einer Kurve gerät ein BMW-Testfahrer auf die Gegenfahrbahn und zieht drei weitere Fahrzeuge in einen folgenschweren Unfall hinein. Die Polizei prüft, ob die Assistenzsysteme des Autos dabei eine Rolle gespielt haben.

Rettungskräfte stehen nach einem schweren Unfall auf der B28 im Landkreis Reutlingen an zerstörten Fahrzeugen.
Rettungskräfte stehen nach einem schweren Unfall auf der B28 im Landkreis Reutlingen an zerstörten Fahrzeugen.
(Bild: picture alliance/dpa/VMD-Images)

Bei einem schweren Unfall mit einem Toten und neun Schwerverletzten auf der Schwäbischen Alb ist ein BMW-Testfahrzeug beteiligt gewesen. Ob das Fahrzeug von dem 43 Jahre alten Fahrer gelenkt wurde oder nicht, sei Gegenstand der Ermittlungen und derzeit nicht bekannt, teilte ein Polizeisprecher am Dienstag (16. August) mit. Die Unfallursache ist den Angaben nach unklar. BMW schaltete sich indes in den Vorfall ein.

Zu dem Unfall kam es am Montag auf der Bundesstraße 28. Der Fahrer des Testwagens war laut Polizei mit vier weiteren Menschen an Bord bei Römerstein im Kreis Reutlingen unterwegs. In einer Kurve kam das Auto demnach auf die Gegenfahrbahn und streifte ein Auto. Dieser Wagen prallte dann frontal gegen ein weiteres Auto. Dieses Fahrzeug kam von der Fahrbahn ab und geriet sofort in Brand.

Vier Beifahrer im BMW iX

Der Testwagen stieß noch mit einem weiteren Auto zusammen. Der 33 Jahre alte Beifahrer dieses Wagens erlitt dabei tödliche Verletzungen. In dem Testwagen saßen laut Polizei neben dem Fahrer noch zwei Männer im Alter von 31 und 47 Jahren sowie eine 42-Jährige und ein eineinhalb Jahre altes Kind. Sie wurden ebenso wie die weiteren Unfallbeteiligten schwer verletzt in Kliniken gebracht.

Die Polizei sprach in einer Mitteilung am Morgen nach dem Unfall explizit von einem „autonomen E-Testfahrzeug“ des Typs BMW iX. „Unsere Angabe begründet sich auf den Aufklebern auf dem Fahrzeug, dass es sich hierbei um ein autonomes E-Testfahrzeug handelt. Wir stehen in Verbindung zu BMW und ein Sachverständiger ermittelt, ob es sich um ein solches Fahrzeug handelt oder nicht“, sagte ein Polizeisprecher am Nachmittag.

Ein BMW-Sprecher widersprach diesen Angaben und teilte in München mit: „Das Fahrzeug verfügt über Fahrerassistenzsysteme der Stufe 2, die heute bereits in Serienfahrzeugen verbaut sind und den Fahrer auf Wunsch unterstützen. Bei Level-2-Fahrzeugen bleibt der Fahrer grundsätzlich immer in der Verantwortung.“ Erst beim hochautomatisierten Fahren ab Level 3 darf der Fahrer das Steuern unter bestimmten Voraussetzungen vollständig an das Fahrzeug delegieren.

BMW: „Kein autonom fahrendes Fahrzeug“

BMW teilte weiter mit: „Derzeit sind wir dabei, die genauen Umstände zu untersuchen. Selbstverständlich stehen wir dazu im engen Austausch mit den Behörden. Fest steht bereits: Das beteiligte BMW-Fahrzeug war kein autonom fahrendes Fahrzeug.“ Ein Sprecher der Polizei konnte dies auf Anfrage am frühen Nachmittag nicht kommentieren.

Die Ermittlungen zu dem Unfall hat die Verkehrspolizei Tübingen zusammen mit einem Sachverständigen übernommen. Der Rettungsdienst war unter anderen mit vier Rettungshubschraubern und zehn Rettungswagen vor Ort. Es rückten 80 Feuerwehrleute mit 15 Einsatzfahrzeugen aus. Die Bundesstraße 28 war infolge des Unfalls für mehrere Stunden gesperrt. Die Polizei schätzt den Schaden an den beteiligten Fahrzeugen auf rund 180.000 Euro.

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