Abgas-Affäre Umfrage: VW-Fahrer bleiben Marke treu

Autor Andreas Wehner

Nur neun Prozent der VW-Fahrer würden sich aufgrund der Abgas-Affäre keinen Volkswagen mehr kaufen. Unter den restlichen deutschen Autobesitzern ist die Skepsis laut einer Umfrage größer.

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Die Abgas-Affäre hat das Image des VW-Konzerns beschädigt. Laut einer Umfrage der Deutschen Automobil Treuhand würden sich jedoch nur neun Prozent der VW-Fahrer deshalb keinen Volkswagen mehr kaufen.
Die Abgas-Affäre hat das Image des VW-Konzerns beschädigt. Laut einer Umfrage der Deutschen Automobil Treuhand würden sich jedoch nur neun Prozent der VW-Fahrer deshalb keinen Volkswagen mehr kaufen.
(Foto: Volkswagen)

17 Prozent der deutschen Autofahrer würde sich aufgrund des Abgas-Skandals keinen VW kaufen. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) unter 1.000 repräsentativ ausgewählten Pkw-Besitzern. Die VW-Kunden sind dabei deutlich loyaler. Unter ihnen würden sich nur neun Prozent aufgrund der Vorkommnisse gegen den erneuten Kauf eines VW-Modells entscheiden. 83 Prozent der VW-Fahrer gaben dagegen an, dass der Abgas-Skandal keinen negativen Einfluss auf ihre Kaufentscheidung habe. Der Dieselmotor an sich scheint wenig Schaden genommen zu haben. Nur neun Prozent der Befragten gaben an, sich wegen des Abgas-Skandals keinen Diesel kaufen zu wollen. Genauso hoch ist dieser Anteil unter den momentanen Diesel-Fahrern. 85 Prozent von ihnen gaben sich dagegen vollkommen unbeeindruckt und verneinten, dass der Abgasskandal einen negativen Einfluss auf ihre künftige Kaufentscheidung hinsichtlich eines Dieselmotors habe.

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Konzern schreibt Betroffene jetzt an

Der Volkswagen-Konzern will in den nächsten Tagen alle 2,5 Millionen Halter betroffener Fahrzeuge anschreiben und über den anstehenden Rückruf informieren. Details sowie ein eventueller Werkstatttermin folgen in einem zweiten Brief. Ein Zeitplan liegt noch nicht für alle Betroffenen vor, da das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) die technischen Lösungen je nach Modell und Motorgröße nach und nach freigibt. Bekannt ist, dass zunächst die 2,0-Liter-Diesel an der Reihe sind. Mit dem VW Amarok hat der Autohersteller bereits den Anfang gemacht. Anschließend folgen die 1,2-Liter-Motoren, bevor im Herbst die Modelle mit 1,6-Liter-Maschinen in die Werkstatt müssen.

Das Vertrauen in Volkswagen und seine Werkstätten bei der Bewältigung der Thematik ist vor allem unter den VW-Fahrern hoch. 74 Prozent trauen laut DAT-Umfrage dem Konzern eine zufriedenstellende Lösung zu. Unter allen Befragten sind immerhin 63 Prozent optimistisch. „Mehr als zwei Drittel aller Endverbraucher und knapp drei Viertel der VW-Fahrer trauen dem Konzern und den diesen vertretenden Automobilbetrieben zu, die anstehenden Rückrufaktionen zufriedenstellend zu lösen. Unsere Ableitung daraus ist, dass auf Basis dieser positiven Ausgangslage eine erfolgreiche Bewältigung der Krise möglich sein müsste, sofern weiterhin in die Geschlossenheit zwischen Konzern und Handel investiert wird“, kommentiert Jens Nietzschmann, Sprecher der DAT-Geschäftsleitung, die Ergebnisse. Die Endverbraucher unterscheiden aber offenbar kaum zwischen Hersteller und Handel. Die Pkw-Besitzer wurden befragt, wie sie die Leistungsfähigkeit von Betrieben und dem Konzern einschätzen, die Maßnahmen zur Nachbesserung zufriedenstellend zu bewältigen. Die Ergebnisse lagen jeweils sehr nah beieinander.

Nur wenige Autofahrer wissen, worum es geht

Allerdings wissen über drei Viertel der Autofahrer offenbar nicht wirklich, worum es bei der Abgas-Affäre eigentlich geht. Auf eine gestützte Frage nach dem Kernthema der Krise zeigte sich, dass nur 16 Prozent der Befragten wussten, dass NOx beziehungsweise Stickoxid der Dreh-und Angelpunkt ist. Die große Mehrheit gab an, dass es um CO2 gehe. Die Befragung fand im Nachgang der Erhebungen zum DAT-Report 2016 statt. Das Nachschlagewerk für die Kfz-Branche wurde Ende Januar vorgestellt und kann unter www.dat.de/report als PDF-Datei kostenfrei abgerufen oder als gedrucktes Exemplar bestellt werden.

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