Bilanz 2022 Vitesco: Wandel zur E-Mobilität im vollen Gange
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Der Zulieferer blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2022 zurück. Beim Auftragseingang von 14 Milliarden Euro stand die E-Mobilität für drei Viertel der Bestellungen.

Vitesco Technologies legte heute (23. März) den Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2022 vor. Der Zulieferer hatte bereits am 23. Februar 2023 vorläufige Zahlen berichtet – die konzerneigene Prognose wurde bei allen wesentlichen Finanzkennzahlen erfüllt und teilweise übertroffen.
Der Konzernumsatz erhöhte sich im Geschäftsjahr 2022 organisch um vier Prozent auf neun Milliarden Euro. Das bereinigte operative Ergebnis belief sich auf gut 220 Millionen Euro (2021: 149 Millionen Euro). Mit 2,5 Prozent lag die bereinigte EBIT-Marge am oberen Ende der prognostizierten Spanne. Das operative Konzernergebnis (EBIT) stieg auf gut 140 Millionen Euro (2021: 40 Millionen Euro).
Der Umsatz mit E-Mobilitäts-Produkten betrug insgesamt 1,1 Milliarden Euro (2021: 0,9 Milliarden Euro). Hierzu hat laut Mitteilung das Kerngeschäft aller drei Geschäftseinheiten beigetragen, wobei der Bereich Electrification Technology das prozentual stärkste organische Umsatzwachstum auf über 690 Millionen Euro (+ 18 %)verzeichnete.
Die Investitionen in Sachanlagen und Software liegen bei fast 450 Millionen Euro. Dies entspricht einer Investitionsquote von knapp fünf Prozent vom Umsatz. Die Eigenkapitalquote von Vitesco betrug zum 31. Dezember 2022 40 Prozent.
Mittelfristig fünf Milliarden Euro Umsatz mit der E-Mobilität
Vom Gesamtauftragseingang im Geschäftsjahr 2022 in Höhe von 14 Milliarden Euro, entfielen 10 Milliarden Euro oder knapp drei Viertel auf E-Mobilitäts-Produkte. „Das ist ein neuer Rekord: Der Wandel zur E-Mobilität ist im vollen Gange und nicht mehr aufzuhalten“, sagte Vorstandsvorsitzender Andreas Wolf.
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Insgesamt verfügte Vitesco zum 31. Dezember 2022 über einen Auftragsbestand von fast 60 Milliarden Euro, 46 Prozent davon im Elektrifizierungsbereich. Mittelfristig möchte der Zulieferer mit der E-Mobilität einen Umsatz von fünf Milliarden Euro erreichen, 90 Prozent davon seien bereits im Auftragsbestand gebucht.
Für das Jahr 2022 ergibt sich ein Konzernergebnis (Nettoergebnis) in Höhe von gut 23 Millionen Euro, nach einem Minus von 122 Millionen Euro im Vorjahr. Da die Vitesco Technologies Group AG – wie im Vorjahr – einen Bilanzgewinn von 0,00 Euro ausweist, wird der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2022 kein Dividendenvorschlag zur Beschlussfassung vorgelegt. Die erste Ausschüttung wird für das Geschäftsjahr 2023 in Aussicht gestellt. Die ehemalige Continental-Tochter ist seit September 2021 an der Börse notiert.
Ergebnisse der Geschäftsbereiche
Der Umsatz im Geschäftsbereich Electrification Technology in Höhe von 692 Millionen Euro war getrieben durch die hohe Nachfrage nach Hochvolt-Elektroantrieben und Leistungselektroniken besonders in China und Deutschland. Das bereinigte operative Ergebnis des Bereiches verbesserte sich trotz weiterhin hoher Vorlaufkosten für künftige Projekte auf -258 Millionen Euro (2021: -273 Millionen Euro).
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Der Umsatz des Bereichs Electronic Controls erhöhte sich 2022 auf knapp vier Milliarden Euro. Das EBIT des Bereichs stieg auf 166 Millionen Euro. Ein starkes Umsatzplus in den Märkten Südkorea und Nordamerika führte zu einer Verbesserung des Ergebnisses. Gegenläufig wirkten weiterhin höhere Kosten aufgrund des Halbleitermangels.
Der Bereich Sensing & Actuation erzielte im Geschäftsjahr 2022 eine Umsatzsteigerung auf 3,5 Milliarden Euro. Das EBIT erhöhte sich deutlich auf 328 Millionen Euro (2021: 267 Millionen Euro). Besonders hoch war die Nachfrage in Europa und Nordamerika. Die Halbleiterknappheit hingegen hatte nur geringe Auswirkungen auf die Umsatzentwicklung der Geschäftseinheit, da vielfach auf Broker-Teile zurückgegriffen werden konnte.
Weitere Erholung erwartet
Vitesco erwartet, dass sich die globale Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen 2023 moderat erholen und insgesamt um drei bis fünf Prozent gegenüber 2022 steigen wird. Den stärksten Zuwachs der Volumina sieht der Zulieferer in der Spanne von fünf bis sieben Prozent für Europa und Nordamerika. Für China prognostiziert man ein um ein bis drei Prozent höheres Fertigungsvolumen.
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Vor dem Hintergrund steigender Produktionszahlen sowie des unterstützenden Trends in Richtung Elektrifizierung erwartet Vitesco für das Gesamtjahr 2023 einen Konzernumsatz in Höhe von deutlich über neun Milliarden Euro. Hierbei seien die gegenläufigen Effekte der erwarteten Reduzierung der Umsätze in der Auftragsfertigung für Continental sowie in den Nicht-Kerntechnologien von Vitesco enthalten.
Bei der bereinigten EBIT-Marge geht der Zulieferer für 2023 von einer Bandbreite um drei Prozent aus. In dieser Schätzung seien die antizipierten Mehrkosten durch die Halbleiterknappheit sowie aus Lohninflation und steigenden Materialkosten bereits inkludiert. Weiterhin prognostiziert der Zulieferer für 2023 einen Free Cashflow von etwa 50 Millionen Euro. Die Sachinvestitionen sollen 2023 bei fünf bis sechs Prozent vom Umsatz liegen.
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