Strategie Volkswagen investiert eine Milliarde Euro in Brasilien

Von Thomas Günnel Lesedauer: 2 min

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Bis zum Jahr 2026 will Volkswagen rund eine Milliarde Euro in Südamerika investieren: in neue E-Modelle und Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor.

Volkswagen will 15 neue Modelle bis zum Jahr 2025 auf den brasilianischen Markt bringen. Eines davon ist der elektrisch angetriebene ID Buzz.
Volkswagen will 15 neue Modelle bis zum Jahr 2025 auf den brasilianischen Markt bringen. Eines davon ist der elektrisch angetriebene ID Buzz.
(Bild: Volkswagen AG)

Die Marke Volkswagen will bis zum Jahr 2026 rund eine Milliarde Euro in Südamerika investieren: in neue Modelle und neue Verbrennungsmotoren auf Ethanolbasis. Bis zum Jahr 2025 kommen 15 neue Elektro- und Flex-Fuel-Modelle in Brasilien auf den Markt. Mittelfristig folgen laut einer Mitteilung des Autoherstellers Hybrid-Fahrzeuge. Vorwiegend wird VW Modelle im A0- und A-Segment vorstellen, außerdem CUVs und SUVs. CUVs sind „Crossover Utility Vehicle“.

Das A0-Segment umfasst laut Volkswagen fast 40 Prozent des südamerikanischen Marktes und werde weiter überproportional wachsen. Im A0-Segment vermarktet Volkswagen in Brasilien zum Beispiel den Polo und T-Cross, im A-Segment Jetta und Taos.

Noch in diesem Jahr kommen die vollelektrischen Modelle ID 4 und ID Buzz auf den brasilianischen Markt. Der wird sich mit Blick auf reine E-Autos aber weniger dynamisch entwickeln als der europäische. Den Gesamtmarkt für batterieelektrische Autos in Brasilien schätzt Volkswagen auf rund vier Prozent im Jahr 2033. Insgesamt prognostiziert der Hersteller bis 2030 ein jährliches Wachstum für den südamerikanischen Automobilmarkt von elf Prozent.

Modelle mit Bio-Kraftstoffen

Bis zur vollständigen Elektrifizierung des Marktes will VW alternative Antriebe anbieten. Alle neuen Modelle in der Region werden weiterhin zu 100 Prozent mit Bio-Kraftstoff fahren können. Dafür hat Volkswagen in Brasilien ein Entwicklungszentrum eröffnet. Hier werden die in Europa entwickelten Motoren entsprechend angepasst. Die in Brasilien entwickelten Flex-Fuel-Fahrzeuge können laut Hersteller neben Ethanol auch mit Benzin und beliebigen Mischungen dieser Kraftstoffe betrieben werden. In Europa werden dem Kraftstoff maximal zehn Prozent Bio-Kraftstoff beigemischt; der Kraftstoff E10.

Das Ethanol gewinnt Volkswagen aus Zuckerrohr, beziehungsweise dem Vergären von Zucker durch Hefe. Ethanol reduziert die Treibhausgasemissionen laut Volkswagen im Vergleich zu Benzin um bis zu 80 Prozent. Die Zuckerrohrfelder für die Ethanolproduktion umfassen laut des Herstellers weniger als 0,8 Prozent des brasilianischen Territoriums. Fast 92 Prozent des Zuckerrohrs wird in Süd-Zentral-Brasilien geerntet, die restlichen acht Prozent im Nordosten – fast 2.000 Kilometer vom Amazonas-Gebiet entfernt.

Neue Geschäftsmodelle sind ebenfalls Teil der Investitionen, zum Beispiel Fahrzeug-Abos. Im vergangenen Jahr wurden nach Unternehmensangaben bei Volkswagen in Brasilien mehr als 3.000 Auto-Abos abgeschlossen. Im laufenden Jahr sollen weitere 4.500 dazu kommen.

70 Jahre Volkswagen Brasilien

Volkswagen feiert in diesen Tagen sein 70-jähriges Gründungsjubiläum in Brasilien. Damals startete die Produktion in São Paulo. Es war gleichzeitig das erste Werk außerhalb Deutschlands. Zwölf Mitarbeiter montierten dort zu Beginn aus Deutschland importierte Teile.

Heute ist Volkswagen der größte Automobilhersteller Brasiliens. In 70 Jahren entstanden 25 Millionen Fahrzeuge. Vier Millionen davon gingen in den Export. Das Unternehmen entwickelt und produziert in vier Werken im Land unter anderem die Modelle Polo, Virtus, Nivus, Taos und T-Cross und vertreibt die Autos über 500 Händlerbetriebe.

Die Region Südamerika hatte im Jahr 2021 laut VW nach vielen Jahren wieder Gewinne erwirtschaftet und lieferte im darauffolgenden Jahr 2022 „einen wesentlichen Beitrag zum Ergebnis“.

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