Wirtschaft Volvo bald sportlicher: Übernahme von Polestar

Redakteur: Wolfgang Sievernich

Der schwedische Automobilhersteller hat 100 Prozent am bisherigen Partner Polestar Performance AB übernommen und will Polestar als neue sportliche Marke etablieren.

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In Zukunft sollen sowohl sportliche Straßenmodelle als auch Rennwagen weiterhin unter dem Label Polestar entstehen.
In Zukunft sollen sowohl sportliche Straßenmodelle als auch Rennwagen weiterhin unter dem Label Polestar entstehen.
(Foto: Volvo)

Die Volvo Car Group hat ihren langjährigen Partner Polestar Performance AB übernommen. Der schwedische Automobilhersteller mit chinesischem Eigner erwarb 100 Prozent an dem im schwedischen Göteborg beheimateten Unternehmen. Die Zusammenarbeit der beiden Firmen geht zurück bis ins Jahr 1996 und hatte ihren Ursprung im Motorsport. Später entwickelte Polestar für Volvo auch Modelle mit Straßenzulassung. Unter dem Namen Polestar will Volvo künftig besonders leistungsstarke Fahrzeuge auf den Markt bringen.

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Steigender Absatz erwartet

Das Polestar Racing Team soll umbenannt werden und weiterhin in der Hand von Christian Dahl, dem bisherigen Polestar Eigentümer, bleiben. Über die finanziellen Details wurde Stillschweigen vereinbart. In diesem Jahr erwartet Volvo einen Absatz von 750 Polestar Versionen der Limousine S60 und des Sportkombis V60. Mittelfristig sollen die Verkaufszahlen auf 1.000 bis 1.500 Einheiten pro Jahr steigen. Volvo will zusammen mit Polestar auch die Twin-Engine-Technik vorantreiben, um eine neue Generation leistungsstarker wie effizienter Fahrzeuge zu entwickeln.

Motorsport Aktivitäten bleiben vorerst erhalten

„Wir sind sehr zufrieden mit der Entwicklung von Volvo im Performance-Bereich. Doch wir sind zuallererst ein Rennteam. Dieser Deal bietet uns die Gelegenheit, uns voll und ganz auf unser Kerngeschäft zu konzentrieren – Volvo Rennwagen zu entwickeln“, freut sich Christian Dahl. In Zusammenarbeit mit Polestar tritt Volvo aktuell in der australischen Tourenwagenserie auf, in der Skandinavischen Tourenwagen-Meisterschaft werden zudem Silhouetten-Rennwagen mit Volvo-Karosse eingesetzt, die aber auf einem Einheitschassis beruhen. In jüngster Zeit waren gegensätzliche Unternehmensaussagen zum Engagement im Motorsport laut geworden. Wie sich nun die Übernahme des bisherigen Partners auf das langfristige Bestehen im Motorsport auswirkt bleibt aber dennoch offen.

Keine Änderungen für Heico Sportiv

Wie sich die Übernahme von Polestar auf das Geschäftsverhältnis des deutschen Volvo-Tuners Heico Sportiv mit dem Automobilhersteller auswirkt, erklärt Unternehmenssprecher Patrick Brenndörfer: "Für Heico Sportiv ändert sich durch die Übernahme von Polestar die Geschäftsbeziehung zu Volvo in keiner Weise. Wir agieren auch in Zukunft vollkommen autark und werden unsere Vorreiterstellung als führendes und unabhängiges Veredlungsunternehmen für die Marke Volvo weiter festigen. Die Etablierung von Performance-Modellen durch Volvo sehen wir als zusätzliches Potenzial für unser Geschäftsmodell und Chance, neue Käufer anzusprechen."

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