Neue Modelle Agile Entwicklung: Audi-Chef Duesmann startet Projekt „Artemis“
Kürzere Entwicklungszeiten, agile Methoden: Audi will künftig schneller neue Modelle entwickeln können. Dafür entsteht jetzt ein spezielles Entwicklungsteam.
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Audi-Chef Markus Duesmann will schneller zusätzliche Auto-Modelle entwickeln – und hat dafür eine neue Einheit ins Leben gerufen. Der erste Auftrag ist ein Elektroauto, das bereits 2024 auf die Straße kommen soll. Chef des Hightech-Projekts „Artemis“ wird ab 1. Juni 2020 Alex Hitzinger, bisheriger Markenvorstand für Technische Entwicklung bei Volkswagen Nutzfahrzeuge, Motorsport-Chefingenieur und aktuell verantwortlich für das autonome Fahren im Konzern.
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Hitzinger soll mit einem Team von Automobil- und Technologieexperten im ersten Schritt „schnell und unbürokratisch ein wegweisendes Modell für Audi entwickeln“, sagt Duesmann. Hitzinger kann dafür auf Ressourcen und Technologien des gesamten Volkswagen-Konzerns zugreifen. Das Team soll außerdem „ein weitreichendes Ökosystem um das Auto herum schaffen“ und so ein neues Geschäftsmodell für die gesamte Nutzungsphase entwerfen.
Hauseigene Software
Das Projektteam soll große Freiheitsgrade erhalten und global vom Hightech-Hub „INCampus“ in Ingolstadt bis an die Westküste der USA arbeiten. Digitale Angebote wird die konzerneigene „car.Software.org“ beisteuern, eine eigene Geschäftseinheit, die ihre Basis ebenfalls in Ingolstadt hat.
Im Fokus von „Artemis“ stehen eigenen Angaben zufolge neue Technologien rund um das elektrische, hochautomatisierte Fahren mit konkretem Modellbezug. „Mittelfristig erwarte ich mir von Artemis eine Blaupause für einen schnellen und agilen Entwicklungsprozess im Konzern, so agil wie bei einem Rennteam“, sagt Duesmann.
Wer ist Alex Hitzinger?
Alex Hitzinger startete seine Automobil-Karriere als Entwicklungsingenieur bei Toyota Motorsport. Bei Ford/Cosworth wurde er der jüngste Chefentwickler in der Formel 1. Unter seiner Leitung entstand 2006 der erste Formel-1-Motor mit einem Drehzahlband bis 20.000 Umdrehungen pro Minute. Nach Red Bull Technology kam Hitzinger erstmals in den Volkswagen Konzern und baute bei Porsche das Motorsport-Team auf, das von 2015 bis 2017 das 24-Stunden-Rennen von Le Mans und die Langstreckenweltmeisterschaft gewann.
Nach drei Jahren bei Apple im Silicon Valley, wo er die Produktentwicklung für automatisierte Fahrzeuge aufbaute und leitete, kam Hitzinger 2019 zurück in den Volkswagen Konzern, um automatisiertes Fahren und den ID Buzz bei VW Nutzfahrzeuge zu entwickeln.
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