Lieferkette Kostendruck auf Zulieferer: „Bei den Geschäftsführern liegen die Nerven blank“

Von Claus-Peter Köth

Während Autohersteller Rekordgewinne einfahren, kämpfen viele Zulieferer aufgrund hoher Kosten ums Überleben. Lieferkette und Branche stehen vor einer Zerreißprobe.

Wenn ein Teil der Lieferkette wegfällt, gerät das ganze Netzwerk ins Wanken.
Wenn ein Teil der Lieferkette wegfällt, gerät das ganze Netzwerk ins Wanken.
(Bild: HBIS Group)

Ein aktueller Fall aus der Beratungspraxis der Negotiation Advisory Group, kurz NAG: Ein Zulieferer mit 1.000 Beschäftigten produziert unter anderem Kraftstofftanks für einen großen Fahrzeughersteller. Durch die massiv gestiegenen Kosten bei Material, Energie und Personal ist das Unternehmen bereits an den Rand der Verlustzone geschlittert. Hinzu kommt nun das von der EU verordnete Ende des Verbrennungsmotors. Der Zulieferer weiß, dass seine Stückzahlen mit der Zeit abnehmen werden, seine Stückkosten steigen und seine Produktion wird zu den vereinbarten Preisen mittel- bis langfristig nicht mehr profitabel sein.

Das langjährige Geschäftsmodell der Automobilindustrie mit konstanten Stückzahlen und langen Laufzeiten, und den geforderten jährlichen Preisreduktionen funktioniert in der aktuellen Situation nicht mehr.

Andreas Schick, Schaeffler-Vorstand für Produktion, Supply Chain Management und Einkauf