Leichtbau DLR testet ultraleichtes Pendlerauto
Das Safe Light Regional Vehicle ist ein Konzept des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Die Karosserie des sehr leichten und elektrischen Pendler- und Zubringer-Autos wird derzeit entwickelt und hat schon erste Crashtests überstanden.
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Im Zuge des Großprojekts Next Generation Car (NGC) haben Forscher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) ein neuartiges Konzept für Kleinfahrzeuge entwickelt: das Safe Light Regional Vehicle (SLRV). Laut den verantwortlichen Entwicklern soll das SLRV vor allem auf einer sehr leichten Karosserie basieren, um möglichst ressourcenschonend unterwegs zu sein. Gleichzeitig soll das Fahrzeug eine hohe passive Sicherheit bieten.
Elektrisches Pendler- und Zubringer-Auto
Mit einer Reichweite die laut DLR rund 400 Kilometern beträgt und auf einem kompakten elektrischen Antriebsstrang basiert, soll das SLRV vorwiegend als Pendler- und Zubringer-Auto dienen. Die Energiequelle soll dabei eine Brennstoffzelle sein. Ein Anwendungsfall könnten Fahrten vom Umland in die Großstadt sein – also dort, wo der öffentliche Nahverkehr nicht flächendeckend ausgebaut ist.
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Die Karosserie des zweisitzigen SLRV ist nach DLR-Angaben niedrig und langgestreckt, um einen möglichst geringen Luftwiderstand zu erreichen. Mit rund 80 Kilogramm Gewicht ist sie sehr leicht, gleichzeitig aber sehr sicher und günstig zu fertigen. Möglich macht das die sogenannte Sandwich-Bauweise. Das eingesetzte Sandwich-Material besteht aus einer metallenen Decklage und einem Kunststoffschaum im Inneren.
Sandwichplatten in Vorder- und Hinterwagen
Der Vorder- und Hinterwagen des SLRV sind aus Sandwich-Platten zusammengesetzt und dienen als Crashzonen. In ihnen ist auch ein Großteil der Fahrzeugtechnik untergebracht. Die Fahrgastzelle besteht aus einer Wanne mit einer aufgesetzten Ringstruktur. Diese nimmt die Kräfte auf, die während der Fahrt auf das Auto wirken und soll die Insassen bei einem Crash schützen.
„Bisher kommen Strukturen aus Sandwich-Materialien noch nicht in der Serienfertigung von Fahrzeugen vor. Es besteht großer Forschungsbedarf, um das Verhalten solcher Strukturen zu charakterisieren und herauszufinden, wie man mit ihnen am besten baut“, erklärt Michael Kriescher, der das SLRV-Projekt leitet. „Wichtig ist dabei vor allem das Verhalten von Sandwich-Strukturen bei Belastungen bis hin zum Extremfall, dem Crash“, so der DLR-Forscher weiter.
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Zwei Prototypen im Crashversuch
Deshalb haben die DLR-Wissenschaftler auch zwei Prototypen gebaut und auf der hauseigenen Crashanlage des Instituts für Fahrzeugkonzepte in Stuttgart getestet. Es wurden ein Frontal- und ein Pfahlcrash durchgeführt, ähnlich wie sie auch in der Automobilindustrie vorkommen.
„Beide Crashversuche haben gut funktioniert und uns viele interessante Ergebnisse gebracht, die wir jetzt mit unseren Simulationen vergleichen. So können wir die Karosserie des SLRV Schritt für Schritt weiterentwickeln und gezielt verbessern“, fasst Michael Kriescher die Tests zusammen. Als nächsten Meilenstein wollen die DLR-Wissenschaftler dann einen Demonstrator bauen, also ein fahrfähiges Forschungsfahrzeug.
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