Elektromobilität E-Auto-Prämie: Verlängerung ja, Erhöhung nein

Autor / Redakteur: dpa/cs/SP-X / Sven Prawitz

Ursprünglich sollte der „Umweltbonus“ im Juni 2019 auslaufen. Nun hat sich die Bundesregierung für eine Verlängerung bis Ende 2020 entschieden – Erhöht wird die Prämie allerdings nicht. Der deutsche Automobilverband fordert mehr Ladestationen.

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Bislang wurden knapp 114.000 Fahrzeuge mit dem Umweltbonus gefördert.
Bislang wurden knapp 114.000 Fahrzeuge mit dem Umweltbonus gefördert.
(Bild: BMW)

Die Bundesregierung will die weiter schwache Nachfrage nach Elektroautos ankurbeln und verlängert die staatliche Kaufprämie bis Ende 2020. Das kündigte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier am Freitag (31. Mai) in Berlin an. „Wir brauchen Kontinuität bei der Förderung“, sagte der CDU-Politiker.

Die Prämie sollte eigentlich Ende Juni 2019 auslaufen. Zuvor hatte die „Welt“ über die Verlängerung der Prämie berichtet. Diese wird aber anders als von Teilen der Bundesregierung gefordert vorerst nicht erhöht. Für eine Erhöhung hatte sich zuletzt Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) ausgesprochen.

Bis Ende April 2019 waren beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) 114.000 Förderanträge eingegangen. Das Geld im Topf soll Schätzungen zufolge allerdings für bis zu 300.000 elektrifizierte Fahrzeuge ausreichen.

Altmaier fordert mehr Initiative von der Industrie

Der sogenannte Umweltbonus war vor drei Jahren eingeführt worden, hat die Erwartungen bisher jedoch nicht erfüllt. Für reine Batterieautos gibt es nach dem Programm 4.000 Euro, für Hybridautos 3.000 Euro Zuschuss. Im Topf liegen insgesamt 1,2 Milliarden Euro, je zur Hälfte finanziert vom Bund und der Autoindustrie.

Altmaier forderte Letztere auf, ihre Anstrengungen beim Ausbau der Elektromobilität zu verstärken. „Die Anzahl der E-Modelle, die im Markt verfügbar sind, wächst, aber hier ist die Industrie gefragt, noch bessere Angebote zu machen.“

VDA fordert Ausbau der Ladeinfrastruktur

Die Antwort des deutschen Automobilverbandes VDA ließ nicht lange auf sich warten: Dem VDA zufolge fehlen in Deutschland noch Zigtausend Ladepunkte für E-Autos. Für das Jahr 2030 sieht der Verband einen Bedarf von 700.000 bis 1 Million Standard-Anschlussmöglichkeiten plus rund 70.000 bis 100.000 Schnellladepunkten. Der Industrieverband beruft sich dabei auf Prognosen der Nationalen Plattform „Zukunft der Mobilität“, die für diesen Zeitpunkt mit 7 bis 10,5 Millionen E-Autos in Deutschland rechnet.

Zunächst sei nun ein starker Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur – auch über den derzeitigen Bedarf hinaus – nötig, so der VDA. So werde das Vertrauen in die E-Mobilität geweckt. Für die Zeit nach Mitte 2020 fordern die Branchenvertreter eine Förderung von privaten Ladepunkten und Stationen am Arbeitsplatz.

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