E-Antriebe Nidec und Renesas arbeiten an X-in-1-Konzepten

Von Sven Prawitz Lesedauer: 2 min

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Bei E-Antrieben geht der Trend hin zu hochintegrierten Systemen. Die beiden Zulieferer arbeiten zunächst an einem 6-in-1-Konzept, das zügig erweitert werden soll. Dafür kommt auch Galliumnitrid zum Einsatz.

(Bild: Nidec)

Nidec und Renesas Electronics haben vereinbart, gemeinsam Halbleiterprodukte für E-Achsen der nächsten Generation zu entwickeln. Gemeint sind laut Mitteilung sogenannte X-in-1-Systeme, die einen Antriebsmotor, Leistungselektronik, ein Getriebe sowie weitere Funktionen für Elektrofahrzeuge integrieren.

Unter anderem in China bringen Automobilhersteller leistungselektronische Steuerungen wie Gleichspannungswandler und On-Board-Ladegeräte (OBCs) in ihre Antriebssysteme ein. Aber beispielsweise auch Bosch und Nissan haben solche Systeme vorgestellt beziehungsweise angekündigt.

Proof of Concept für 6-in-1-E-Achse

Für das X-in-1-Konzept seien präventive Sicherheitstechniken wie Diagnosefunktionen und Fehlerprognosen von hoher Bedeutung, schreiben Nidec und Renesas in ihrer Mitteilung. Dafür wollen die beiden Zulieferer ihre Kompetenzen der Motorentechnik (Nidec) und Halbleitertechnik (Renesas) zusammenbringen. Unter anderem soll ein Proof of Concept (PoC) für das X-in-1-System entwickelt werden.

Das neue Konzept soll ein 6-in-1-System mit DC-DC-Wandler, OBC, Stromverteilungseinheit (PDU), Motor, Wechselrichter und Getriebe umfassen. Es ist für Ende 2023 angekündigt.

Von Siliziumkarbid auf Galliumnitrid

In einer zweiten Phase im Jahr 2024 sollen weitere Komponenten wie ein Batteriemanagementsystem hinzugefügt werden. Das erste PoC werde Leistungsbauelemente auf Basis von Siliziumkarbid enthalten, das zweite PoC werde die DC-DC- und OBC-Leistungsbauelemente durch Galliumnitrid ersetzen, heißt es. Nidec will die neuen Konzepte zügig auf den Markt bringen. Einen zeitlichen Rahmen nennt das Unternehmen allerdings nicht.

Über Nidec

Der japanische Zulieferer entwickelt und fertigt in einem Joint Venture mit PSA Traktionsmotoren, die für Hybrid- und E-Autos von Citroën, DS, Opel und Peugeot eingesetzt werden. Bis 2030 will man im Segment der Pkw-Traktionsmotoren für Hybrid- und reine Elektroantriebe dann einen Weltmarktanteil von etwa 40 Prozent erzielen. In China will Nidec mit Foxconn zusammenarbeiten und mit dessen Tochter Foxtronn eine E-Auto-Plattform konzipieren. Mit einem Marktanteil von knapp zehn Prozent gehören die Japaner bereits zu den fünf größten Lieferanten von E-Achsen auf dem chinesischen Markt.

Nidec wurde 1973 in Kyoto gegründet. Der Mischkonzern besteht laut eigener Angaben aus mehr als 300 Tochtergesellschaften und hat über 100.000 Mitarbeiter. Der Jahresumsatz wird mit über 13 Milliarden US-Dollar angegeben. Die Motoren, Antriebe, Generatoren und verwandten Produkte von Nidec finden sich in einer Vielzahl von Anwendungen wie Computern, Smartphones, Haushaltsgeräten, Automobilen, Fertigungsanlagen, Robotern und mehr.

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