Klimawandel EU-Parlament: Verbindliche Ziele für Infrastruktur für alternative Kraftstoffe
Bessere Infrastruktur für alternative Kraftstoffe für Pkw und Lkw: Darauf haben sich die Abgeordneten des EU-Parlaments verständigt. Dabei geht es auch um einfaches Bezahlen an Ladestationen und Tankstellen.

Das Verkaufsverbot für Neuwagen mit Verbrennungsmotoren für Benzin und Diesel ab dem Jahr 2035 ist beschlossen. Gleichzeitig einigten sich die Abgeordneten in einer informellen Vereinbarung im EU-Parlament auf verbindliche nationale Mindestziele für den Ausbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe für Pkw und Lkw. Die EU-Länder müssen darlegen, wie sie diese Ziele erreichen wollen.
Ladestationen und Tankstellen
Bis zum Jahr 2026 müssen elektrische Ladestationen laut EU-Parlament mindestens aller 60 Kilometer entlang des TEN-T-Kernnetzes eingerichtet werden. Diese müssen eine Leistung von mindestens 400 Kilowatt haben. Die Netzleistung soll bis zum Jahr 2028 auf 600 kW steigen. Für Lkw und Busse ist eine Abdeckung mit Ladestationen alle 120 Kilometer vorgesehen. Diese Stationen sollen bis zum Jahr 2028 auf der Hälfte der Hauptstraßen der EU installiert werden; mit einer Leistung von 1.400 kW bis 2.800 kW je nach Straße.
Zusätzlich sollen ab 2028 innerhalb der 120 Kilometer zwei Ladestationen für Lkw auf sicheren Parkplätzen entstehen. Ausnahmen sollen gelten für Regionen in Randlage, Inseln und Straßen mit sehr geringem Verkehrsaufkommen. Bis zum Jahr 2031 sollen mindestens alle 200 Kilometer Wasserstofftankstellen entlang des TEN-T-Kernnetzes entstehen.
Einfaches Aufladen und Bezahlen
Gerade mit dem Hochlauf der E-Mobilität entstand eine oft undurchsichtige Vielfalt von Ladestationen; mit Zahlmethoden und Ladepreisen. Das ist ebenfalls Thema im EU-Parlament. Nutzer von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben müssen demnach „einfach und bequem an Auflade- oder Tankstellen bezahlen können“; mit Zahlungskarten, kontaktlosen Geräten oder in bestimmten Fällen mit einem QR-Code, teilte ein Sprecher des EU-Parlamentes mit. Der Preis der Kraftstoffe müsse pro Kilowattstunde, pro Minute/Session oder pro Kilogramm angezeigt werden. Außerdem müsse er angemessen, leicht und eindeutig vergleichbar, transparent und nicht diskriminierend sein, heißt es in der Strategie „Fit for 55“ der EU.
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Bis zum Jahr 2027 soll eine EU-Datenbank entstehen mit Daten zu alternativen Kraftstoffen. Sie soll Verbraucher informieren: zur Verfügbarkeit, zu Wartezeiten oder Preisen an Tankstellen. Die informelle Einigung zu den Zielen muss noch gebilligt werden: vom Ausschuss der Ständigen Vertreter des Rates und vom Ausschuss für Verkehr und Fremdenverkehr des Parlaments; anschließend vom Parlament und vom Rat insgesamt.
TEN-T – Transeuropäische Verkehrsnetze
„TEN-T“, das „Trans European Transport Network“ beschreibt Transeuropäische Verkehrsnetze. Sie sollen die Entwicklung des Binnenmarktes fördern und den wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt der Union stärken. „Ziel ist eine verbesserte Nutzung der Infrastruktur, geringere Umweltauswirkungen des Verkehrs, verbesserte Energieeffizienz und mehr Sicherheit“, beschreibt die EU-Kommission.
Das Kernnetz umfasst demnach die wichtigsten Verbindungen, verbindet die wichtigsten Knoten und soll bis 2030 fertiggestellt werden. Das „Comprehensive Network“ umfasst alle europäischen Regionen und soll bis 2050 fertig sein.
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Verkehrsemissionen und „Fit for 55“
Der Verkehr war im Jahr 2019 für etwa ein Viertel der gesamten CO2-Emissionen der EU verantwortlich. Laut der Europäischen Umweltagentur entfielen davon gut 70 Prozent auf den Straßenverkehr. Die neuen Regeln für die Infrastruktur für alternative Kraftstoffe sind Teil des „Fit for 55 in 2030“-Pakets. Es ist der Plan der EU, die Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2030 um mindestens 55 Prozent zu senken – verglichen mit dem Jahr 1990.
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