Wirtschaft Europäischer Nutzfahrzeugmarkt rutscht im August wieder ab

Von Andreas Grimm |

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Nach einer Stabilisierung im Juli sind die Neuzulassungen wieder deutlich hinter dem Vorjahresergebnis zurückgeblieben. Von einer echten Erholung ist die Branche noch entfernt. Allerdings gibt es Unterschiede zwischen den Fahrzeugklassen.

Die Absatzzahlen auf dem europäischen Nutzfahrzeugmarkt waren im August erneut rückläufig.
Die Absatzzahlen auf dem europäischen Nutzfahrzeugmarkt waren im August erneut rückläufig.
(Bild: Scania)

Der europäische Nutzfahrzeugmarkt ist nach einer vorübergehenden Normalisierung im Juli einen Monat später bereits wieder deutlich abgerutscht. Für den Juli verbuchte der europäische Herstellerverband Acea einen nur minimalen Rückgang der Neuzulassungen um 1,0 Prozent in den Ländern der EU, der Efta und in Großbritannien. Im August betrug der Rückgang dann bereits wieder 18,1 Prozent.

Im Juli wurden 204.109 leichte und schwere Nutzfahrzeuge sowie Busse in Europa neu zugelassen. Im August kamen dann nochmals 155.021 Einheiten hinzu, so dass nach acht Monaten insgesamt 1,27 Millionen neue Nutzfahrzeuge gezählt wurden. Das ist ein kumulierter Rückgang um 29,6 Prozent. Insgesamt bleibt die Branche im Zuge der Corona-Krise damit weiter gedämpft, der nur leichte Rückgang im Juli ist mutmaßlich auf Nachholeffekte zurückzuführen.

Stärkster Rückgang in Deutschland und Spanien

Damit dürfte das August-Ergebnis eher dem derzeitigen Normalmarkt entsprechen. Mit Ausnahme Italiens (+2,6 Prozent) sanken die Neuzulassungen dabei im vergangenen Monat in allen großen Märkten. Fiel der Rückgang in Frankreich sehr moderat aus (-3,1 Prozent), bewegte sich der Absatzverlust in Großbritannien (-16,1 Prozent) ungefähr auf europäischem Durchschnittsniveau. Dagegen ging es in Deutschland (-22,7 Prozent) und Spanien (- 23,0 Prozent) kräftig nach unten.

Beim Vergleich der Ländergruppen in Europa ist der Rückgang in Westeuropa (-16,2 Prozent) wesentlich weniger stark ausgeprägt als in den Erweiterungsländern der EU im Osten (-28,9 Prozent). Doch auch die Nutzfahrzeugbranche in den Efta-Ländern ächzt unter den Corona-Folgen (-26,9 Prozent).

Schwere Klasse stabilisiert sich

Beim Blick auf die einzelnen Fahrzeugklassen zeigt sich im August eine deutlich verbesserte Situation der schweren und mittelschweren Nutzfahrzeuge in Europa. In diesem Segment gingen die Neuzulassungen im August um deutlich unterdurchschnittliche 13,5 Prozent auf 19.247 Einheiten zurück. Im Gesamtjahr sind die Verkäufe mit einem Minus von kumuliert 36,5 Prozent stark gefallen. Vor allem in den Staaten Osteuropas hat sich der Absatz mit einem Rückgang um 8,5 Prozent fast schon stabilisiert.

Im Bus-Segment läuft die Normalisierung dagegen bestenfalls langsam an. In dieser Klasse mit geringen Stückzahlen sanken die Neuzulassungen zuletzt um 20,4 Prozent auf 3.116 Einheiten. Ungewöhnlicherweise waren die leichten Nutzfahrzeuge im August nicht das Zugpferd der Branche.

Der Absatz in dieser Klasse ging um 18,7 Prozent zurück und damit noch leicht stärker als der Branchendurchschnitt. In den Ländern der EU, der Efta und in Großbritannien kamen 132.658 Fahrzeuge neu auf die Straßen. Anders als in der schweren Klasse verlief die Entwicklung dabei in Westeuropa (-16,3 Prozent) deutlich besser als in Osteuropa (-33,1 Prozent).

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