Neue Modelle Ford Focus ST: Schnelle graue Maus
Der Ford Focus sieht ganz bestimmt nicht schlecht aus. Und man kann ihn gut tarnen als scheinbar harmloses Familienauto. Im Fall der Variante ST kann Understatement so zur ständigen Freude werden – und trotz der vielen PS bleiben Kombi und Fünftürer Familienautos.
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Dazu nehme man dem Focus als Kombi, bestelle ihn in Dunkelgrau und als Diesel, verlasse sich darauf, dass die hochglänzenden schwarzen Alu-Felgen, der „schnelle“ mittige Doppelauspuff und das rote ST-Emblem nicht sofort auffallen. Auch das sonst eher aufdringlich wirkende Spoiler- und Schwellerwerk geht in der Farbe Grau eher unter als im knalligen Orange.
Die „graue Maus“
Wir hatten das Vergnügen mit einer solchen grauen Maus in den Bergen nördlich von Barcelona. Unser ST war ein 2.0 TDCi mit 136 kW/185 PS und 400 Newtonmeter (Nm) maximalem Drehmoment, die dem knapp 1,5 Tonnen schweren Focus Turnier in den Bergen einen mächtigen Pusch verleihen. Die Zeit für die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 8,1 Sekunden lässt nur entfernt erkennen, mit welch bärigem Elan der Focus um die engen Ecken fegt, angesteuert von einer präzise agierenden, früh ansprechenden Lenkung und geführt von einem überarbeiteten Fahrwerk, das erst spät zum beherrschbaren Untersteuern übergeht. Bei diesem Paket trägt man sogar die Antriebseinflüsse nicht ohne Genuss.
Schneller mit dem Benziner
Die Höchstgeschwindigkeit liegt beim Selbstzünder bei 217 km/h. Das kann der Benziner mit dem 2,0-Liter- Ecoboost-Motor im Fünftürer besser. Der erreicht fast 250 km/h und schafft den Spurt auf 100 km/h in 6,5 Sekunden. Dafür bietet er 184 kW / 250 PS und ein maximales Drehmoment von 360 Nm auf. Aber in den Bergen lässt sich der Diesel eben entspannter fahren. Wird’s eng, zieht der auch im dritten Gang durch. Beim Turbo-Benziner wollen die sechs Gänge fleißiger bewegt werden, was ja auch seine Reize hat, weil das Getriebe gut abgestimmt ist und die Kupplung sportlich kurz zugreift.
So gesehen sind sowohl der Kombi als auch der Diesel ein echter Gewinn für die ST-Modellreihe, von der Ford seit 2002 rund 140.000 Stück abgesetzt hat. In Deutschland waren das im vergangenen Jahr rund 4.600 Fahrzeuge. Natürlich sollen es nun mehr werden. Vom Diesel erwartet Ford in Deutschland wenigstens ein Drittel Anteil am Absatz. Der Kombi soll – die Deutschen lieben ihn ja so – es sogar auf 50 Prozent bringen.
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