Entwicklung Holz als Werkstoff im Auto: Mehr als nur Furnier

Von Hartmut Hammer Lesedauer: 4 min

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Holz im Automobilbau: Das war jahrzehntelang vor allem auf Zierfurniere im Innenraum beschränkt; und auf die berühmten Eschenholzrahmen der Morgan-Roadster. Doch der Naturwerkstoff kann im Automobilbau viel mehr.

Eine Stahl-Holz-Hybrid-Bauweise im Batteriegehäuse: In einem Forschungsprojekt fanden die Partner einige Vorteile dieser Konstruktion, verglichen mit der Bauweise in Aluminium.
Eine Stahl-Holz-Hybrid-Bauweise im Batteriegehäuse: In einem Forschungsprojekt fanden die Partner einige Vorteile dieser Konstruktion, verglichen mit der Bauweise in Aluminium.
(Bild: Biolib)

Holz kann als natürlich nachwachsender Rohstoff den CO2-Fußabdruck eines Fahrzeugs verbessern und gleichzeitig für mehr Stabilität, Sicherheit oder Komfort sorgen. Nur scheint kaum jemand den Mut zu haben, diese Erkenntnisse in Serie umzusetzen. Es gab zwar immer wieder Designstudien, zum Beispiel den Toyota Setsuna im Jahr 2016 und Forschungsprojekte wie das Biofore Concept Car von UPM, Helsinki Metropolia und Cult der Universität für Bodenkultur Wien. In die Serienanwendung schafften es bisher aber nur die wenigsten Ideen.

Doch die Zeiten haben sich geändert. Das Ringen um einen niedrigeren CO2-Fußabdruck der Fahrzeuge spielt Holz in die Karten, da es je nach Art eben nur ein Zehntel der Dichte im Vergleich zu Stahl aufweist. Beispiel Buchenholz: 0,72 statt 7,85 kg/dm³. Auch die spezifische Festigkeit ist besser als bei den Metallwerkstoffen. Zudem wird bei der Herstellung von Holzkomponenten viel weniger Energie benötigt als bei Metallwerkstoffen.