Fahrbericht Honda CR-V Hybrid: Das Super-Sparsam-SUV

Autor Sven Prawitz

Als vollwertiges SUV ist der Honda CR-V kein Auto für die Stadt. Doch gerade hier spielt das Fahrzeug seine Stärken aus: Der umgekehrte Hybridantrieb ist im urbanen Raum extrem sparsam.

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Der Honda CR-V Hybrid fährt viel elektrisch und gewinnt mit dem Verbrenner elektrische Energie.
Der Honda CR-V Hybrid fährt viel elektrisch und gewinnt mit dem Verbrenner elektrische Energie.
(Bild: Sven Prawitz/»Automobil Industrie«)

Mit einer Länge von 4,6 Metern und einem Leergewicht von deutlich mehr als eineinhalb Tonnen ist der Honda CR-V kein typisches Stadtauto. Doch gerade hier spielt der Hybridantrieb seine Stärken aus. Honda geht bei seinem I-MMD (intelligent Multi-Mode-Drive) genannten Vollhybriden ein anderen Weg als die Konkurrenz: Der CR-V trägt zwei Elektromotoren, von denen einer als Generator betrieben wird, und einen Benzinmotor unter seiner Motorhaube.

Deshalb fährt der CR-V deutlich öfter elektrisch als übliche Hybridfahrzeuge wie der Toyota Prius, Hyundai Ioniq oder Kia Niro. Die E-Maschine leistet dabei maximal 135 Kilowatt (184 PS) und stellt ein Drehmoment von 315 Newtonmeter zur Verfügung. Der E-Motor ist damit stärker als der 2,0-Liter-Benziner mit seinen 107 kW. Sinkt der Ladezustand der Batterie schaltet sich der Verbrenner ein – aber nicht, wie bei anderen Hybriden üblich, um den Vortrieb zu übernehmen, sondern um über die zweite E-Maschine elektrische Energie zu generieren. Dadurch ist der Benziner zunächst kaum wahrnehmbar – das kennt man von anderen Hybridmodellen ganz anders, wo der Verbrenner deutlich aufheult.

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Bei 180 km/h ist Schluss

Selbst, wenn der Verbrenner läuft, liefert der E-Motor ein konstantes Drehmoment. Das verleiht dem Honda das E-Auto-übliche, angenehme Fahrgefühl. Möchte man ordentlich Beschleunigen, beispielsweise beim Überholen oder beim Auffahren auf die Autobahn, brüllt auch der CR-V mächtig – fast unangenehm – auf. Nominell beschleunigt der CR-V Hybrid in knapp neun Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 180 km/h begrenzt. Honda gibt den Verbrauch mit 5,3 Liter auf 100 Kilometer (kombiniert) an: Im Stadtverkehr konnten wir diesen Wert mit 5,5 l/100 km fast erreichen. Waren wir eher auf Landstraßen und Autobahnen unterwegs zeigte der Bordcomputer 7,9 l/100 km an.

Im Innenraum besticht das Honda-SUV mit viel Platz, einem schlüssigen und aufgeräumten Bedienkonzept und guten Sitzen. Vor allem im Bereich des Oberkörpers geben diese einen sehr guten Seitenhalt. Für ein japanisches Auto piepst und blinkt es kaum, was uns sehr angenehm aufgefallen ist. Selbst die Kollisionswarnung ist dezenter als bei der Konkurrenz: Bei sehr niedrigen Geschwindigkeiten und noch ausreichend Abstand blinkt zunächst lediglich ein großes Symbol im digitalen Tacho. Eine akustische Warnung hat man deshalb nur sehr selten.

Besonders gut haben die Honda-Ingenieure die Mehrwinkel-Rückfahrkamera umgesetzt. Zur Auswahl stehen ein normaler Blickwinkel von 130 Grad, ein Weitwinkel mit 180 Grad und eine Top-Down-Sicht. Das Kamerabild wird ohne Verzerrungen und kontraststark auf dem Touchscreen dargestellt. Der Fahrer blickt zudem auf ein sieben Zoll großen Bildschirm, der das Instrumentencluster abbildet.

Honda CR-V Hybrid: Attraktive Ausstattungslinien

Als Basispreis gibt Honda für den CR-V 33.000 Euro an. Unser Testwagen hatte die Ausstattung „Elegance“, die zusätzlich knapp 3.000 Euro kostet. Dafür gibt es zum Beispiel eine Klimaautomatik mit Zwei-Zonen-Regelung, einen schlüssellosen Zugang zum Auto und LED-Scheinwerfer vorne und hinten sowie Fahrerassistenzsysteme. Damit liegt der CR-V in vergleichbaren Preisregionen wie der Mazda CX-5 Diesel. Beide haben einen ähnlichen Verbrauch, wobei der Honda-Hybrid seien Stärken eher im urbanen Umfeld ausspielen kann, während der Mazda sich besser für die Langstrecke eignet.

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