Fahrzeug-Betriebssysteme „Nicht abwarten, was Apple und Google machen“

Autor Sven Prawitz |

Für ein eigenes Betriebssystem müssen Automobilhersteller zunächst die entsprechenden Strukturen in ihren Entwicklungsabteilungen schaffen. Mit Carplay und Android Auto könnten dagegen sofort neue Geschäftsmodelle getestet werden, meint Robert Kowalski von Jambit.

Anbieter zum Thema

„Betriebssysteme müssen dem Nutzer dienen“, sagt IT-Experte Robert Kowalski.
„Betriebssysteme müssen dem Nutzer dienen“, sagt IT-Experte Robert Kowalski.
(Bild: Jambit)

Daimler-Chef Ola Källenius will ein „Windows fürs Auto“ schaffen, sagte er gegenüber dem „Handelsblatt“. Der VW-Konzern hat sogar noch Größeres vor: Neben einem „VW.OS“ soll die neu geschaffene Einheit „Car.Software“ eigenen Angaben zufolge den Eigenanteil an Software von heute unter 10 Prozent auf künftig über 60 Prozent steigern. Dafür will Volkswagen bis zum Jahr 2025 sieben Milliarden Euro bereitstellen. „Endlich haben sie es begriffen“, haben sicher einige Branchenbeobachter angesichts der ambitionierten Ziele gedacht.

Doch lassen sich die über Jahrzehnte aufgebauten Strukturen und die Zuliefererpyramide manifestierte Hierarchie in wenigen Monaten aufbrechen, um in fünf Jahren eine Komponente auf den Markt zu bringen, die es im Grunde heute schon gibt? Und wie begegnen die OEMs bis dahin dem Kundenwunsch, auch im Auto das Smartphone als Zentrale für Kommunikation, Konsum und Unterhaltung zu verwenden?