Konzeptauto Opel präsentiert neue Studie auf der IAA Mobility
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Mit eigenständigem Design will sich Opel innerhalb des vielen Marken umfassenden Stellantis-Konzerns profilieren. Eine neue Studie zeigt, wie dies gelingen soll.

Mit der neuen Designstudie „Opel Experimental“ schärft der Autobauer seine Identität innerhalb des Vielmarkenkonzerns Stellantis. Die batterieelektrische Studie rückt das neue Blitz-Logo in den Fokus, stellt das Kompass-Motiv bei der Linienführung stärker heraus und wartet mit allerlei Innovationen auf. Zu sehen ist sie auf der IAA Mobility in München (5. bis 10. September).
Das Konzeptauto überrascht: Kein SUV, aber auch keine flach geklopfte Flunder hat das Designteam unter Florian Theis auf die 23 Zoll großen Räder gestellt. Vielmehr weist die rund 4,50 Meter lange Studie limousinenhafte Formen auf, verzichtet aber auf ein Stufenheck-Abschluss. Stattdessen gibt es einen großen gläsernen Kofferraumdeckel.
Designreminiszenzen an den Manta CC drängen sich beim Betrachten des Hecks auf. Sicherlich nicht zufällig: Gibt das Fahrzeug doch einen mehr oder weniger seriennahen Ausblick auf das 2025 debütierende neue Kompaktmodell der Rüsselsheimer, das erstmals rein elektrisch angeboten wird und wohl den Namen eines bekannten und sehr erfolgreichen Modells aus der Opel-Historie tragen wird: Manta.
„Ein Opel muss auf einen Blick als solcher erkennbar sein“
Doch der Opel Experimental ist keine Retro-Show. Vielmehr soll er die künftige Opel-Designsprache verdeutlichen. Und da geht es um mehr als nur Formen. „Ein Opel muss auf einen Blick als solcher erkennbar sein“, gibt Theis, Chef-Designer der Konzeptfahrzeuge in Rüsselsheim, die Marschrichtung vor.
Wenn alle Marken im Stellantis-Konzern auf die gleichen Plattformen und Antriebskomponenten zugreifen, werden Differenzierungsmöglichkeiten über Technik schließlich immer weniger.
Lichtelemente statt Chrom-Details
Der vor drei Jahren neu eingeführte „Vizor“ ist ein wichtiger Bestandteil des aktuellen Konzeptautos, allerdings mit mehr Tiefe in einer 4D-Version über die ganze Breite des Fahrzeugs ausgeführt. Er integriert Sensoren, Lidar-, Radar- und Kamerasysteme.
Das neue Blitz-Logo wird von den ebenfalls mehr herausgearbeiteten und beleuchteten Linien des sogenannten Kompasses in Szene gesetzt. Hier laufen zwei horizontal und vertikal Achsen im Blitz als Kreuzungspunkt zusammen.
Das Kompass-Achsen-Motiv taucht auch am Heck auf, nur ist hier der Opel – beziehungsweise Vauxhall-Schriftzug – der Treffpunkt der rot illuminierten Linien. Apropos: Statt mit Chrom-Elementen spielt die Studie mit Licht. Lang gezogene Lichtleisten betonen die Seiten, lassen die nach oben aufschwingenden Türen weniger wuchtig wirken.
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Leuchtender Stoff
Lichtelemente kommen auch im Innenraum zum Einsatz. Die Stoffbespannung der Türen wechselt die Farben und warnt somit vor Verkehr im toten Winkel. Die Windschutzscheibe dient als große Projektionsfläche für Navigationshinweise, aber auch für Warnungen.
Über ein frei konfigurierbares Display in der vorderen Armlehne lassen sich die wichtigsten Bedienelemente aufrufen. Ansonsten sollen Sprachsteuerung und maschinelles Lernen den Fahrer unterstützen. Wie alle batterieelektrischen Fahrzeuge bietet auch der Opel Experimental viel Platz. Die vier Einzelsitze ähneln Clubsesseln, sind leichter und luftiger als herkömmliches Gestühl in Fahrzeugen.
Viele Komponenten werden es nicht in die Serie schaffen
Was fällt noch auf? Es gibt innen wie außen viele glatten Fläche. Statt Außenspiegeln übertragen 180-Grad-Kameras an den C-Säulen die Informationen rund ums Fahrzeug ins Innere. Die großen Goodyear-Reifen sind aus recycelten Materialien gefertigt.
Ein Solarpanel auf dem Dach versorgt die Lichtelemente mit Strom. Luftklappen an Front und Heck sowie ein Heckdiffusor verbessern die Aerodynamik. Diese Anbauteile bestehen nicht aus Karbon, sondern aus Flachsfasern.
Wie bei einem Konzeptauto üblich, wird nicht alles in die Serienfertigung schaffen. Die seitlich aufschwingenden Türen zum Beispiel dürften eine Design-Übung bleiben, genauso wie das wegklappbare Lenkrad, die 180-Grad-Kameras oder der durchgängige 4D-Vizor. Die Reparaturkosten im Falle eines Unfalls wären für eine so große und komplexe Technikeinheit zu hoch.
Serienversion soll auf neuer Stellantis-Plattform aufbauen
Gesetzt ist dagegen, dass der neue kompakte Stromer auf der neuen Stellantis-Plattform STLA-Medium mit einem Radstand von 2,80 Metern aufbaut. Als Antriebe kommen E-Motoren im Leistungsband zwischen 160 kW/217 PS und 285 kW/387 PS infrage, die Akkus sind entweder 70 oder 98 kWh groß und ermöglichen Reichweiten zwischen 500 und 700 Kilometern.
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Und wie geht es weiter? Theis und sein Team sind längst mit der nächsten Studie beschäftigt. Schließlich ist ein Nachfolger des Insignia in Planung. Das neue Flaggschiff dürfte als Monza den Brückenschlag zwischen Historie und Zukunft schlagen.
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