Vernetzte Fertigung Smart Factory Day: Netzwerk-Event zur smarten Fabrik
Wie vernetzen Automobilzulieferer und -hersteller ihre Werke? Welche Rolle spielen die Ausrüster – und welche grundlegenden Schritte sind dafür wichtig? Beim dritten Smart Factory Day treffen sich Produktionsexperten der Branche, um gemeinsam Antworten zu finden.
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Smart Glasses, Geofencing, augmentierte Realität und digitale Ebenbilder der wirklichen Welt: Die Liste „smarter“ Konzepte ist lang – ebenso vielfältig lassen sich diese in die Werke der Automobilhersteller und -zulieferer einbinden. Befeuert vom neuen Mobilfunkstandard 5G scheint es keine Grenzen mehr zu geben. Oder doch?
„Ist die Industrie 4.0 digitale Utopie oder der nächste logische Schritt nach Lean?“ – das erörtert Markus Fischer auf dem Fachkongress „Smart Factory Day“ am 7. November in der Continental-Arena in Regensburg. Fischer ist Leiter Industrial Engineering bei Continental in Regensburg und Leiter des Kompetenzzentrums „Industrie 4.0/Smart Factory“ für alle Elektronikwerke des Konzerns. In seinem Vortrag greift er ein Praxisbeispiel auf – der Automobilzulieferer erprobt in seinem Pilotprojekt „Modellfabrik“ aktuell drei neue Verfahren. Bewähren sie sich, sollen sie an allen Automotive-Standorten ausgerollt werden.
Eine konkrete Anwendung stellt auch Nela Murauer von BMW vor. Sie hat als Doktorandin bei dem Automobilhersteller erfolgreich den Einsatz von Smart Glasses in der Kommissionierung untersucht. Passend dazu referiert Marcus Wollens, Leiter Produktionssteuerung, Produktionssystem, Controlling und Logistik im BMW-Werk Regensburg, in seiner Keynote zur Roadmap „Smarte Fabrik“ des Unternehmens. Henning Löser, Leiter des Audi Production Lab beschreibt, wie sich Prozesse durch neue Technologien optimieren lassen.
Praxisbezogen geht es weiter: Frank Böger, MHP, und Projektleiter der digitalen Produktionsplattform bei Porsche, beschreibt, wie sich Ansätze der smarten Fabrik umfangreich in bestehenden Werken umsetzen lassen. Claude Eisenmann, Chief Digital Officer bei Pia Automation, wird zum Thema „Industrial Analytics for OEE Managers“ referieren.
Parallele Themeninseln
Neu beim diesjährigen Smart Factory Day ist, dass sich die Veranstaltung am Nachmittag in zwei thematische Arenen teilt: „IIoT-Platforms & Smart Data“ und „Smart Products & Smart Services“. Zu Ersterem referiert unter anderem Dieter Krockauer von Kinexon. Sein Thema sind die Möglichkeiten der Prozessautomatisierung im physischen Materialfluss mittels Echtzeit-Ortung.
Ist die Industrie 4.0 digitale Utopie oder der nächste logische Schritt nach Lean?
Einen weiteren Vortrag zum industriellen Internet der Dinge steuert Relayr bei. Das Unternehmen berät die Industrie zu IIoT-Konzepten (Industrial Internet of Things), der Interpretation von Daten bestehender Anlagen, der Vernetzung der Fertigung – und betrachtet auch wirtschaftliche und versicherungstechnische Ansätze dieser Transformation.
Giari Fiorucci von Mapal beschreibt in der Reihe „Smart Products & Smart Services“ die Open-Cloud-Plattform „C-Com“ von Mapal – eine Plattform für Werkzeugdatenmanagement, mit der das Unternehmen interne Systeme und Fertigungsbereiche vernetzt – und die es auch erlaubt, sich mit externen Systemen zu vernetzen, zum Beispiel bei Geschäftspartnern.
Workshops und 5G
Zusätzlich zu den Vorträgen im Plenum und in den Sessions finden mit „Work in Progress“ kurze Workshops statt, in denen die Sponsoren der Veranstaltung den Teilnehmern ihre Exponate und Konzepte erläutern können. In der „Best Practice Area“ zu 5G in der Produktion zeigt Ewald Kuk, Vice President Product Management Digital Connectivity for Industry, Siemens, den aktuellen Stand, was mit dem neuen Mobilfunkstandard möglich sein wird – und wo heute noch Hype das derzeit Machbare übersteigt.
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