E-Mobilität Togg: Automobiler Newcomer aus der Türkei

Von Tina Rumpelt Lesedauer: 5 min

Im Jahr 2010 forderte Präsident Erdoğan eine Initiative zur Produktion eines Automobils in der Türkei. Seit März läuft nun das Togg E-SUV T10X vom Band – gefertigt von einem Unternehmen, das kein Autohersteller sein will.

Togg-Chef Mehmet Gürcan Karakaş: „Togg ist ein Technologieunternehmen. Wir machen mehr als Auto.“
Togg-Chef Mehmet Gürcan Karakaş: „Togg ist ein Technologieunternehmen. Wir machen mehr als Auto.“
(Bild: Andreas Conrad, FrontRowSociety.net)

Es ist eine blitzsaubere, hochmoderne Autofabrik, die das Unternehmen Togg in Gemlik nahe Bursa, rund zwei Autostunden südöstlich von Istanbul, auf die grüne Wiese gestellt hat. Im hochautomatisierten Karosseriebau schuften mehr als 200 Kuka-Roboter, alle in freundlichem Togg-Türkis lackiert. Der Dienstleister Edag unterstützte die automobilen Newcomer bei Planung, Aufbau und Anlauf der Anlagen. Dürr lieferte das Gesamtpaket Lackiererei. Sie wartet mit State-of-the-Art IPP (Integrated Paint Process) auf und kleidet die Togg-SUVs in sechs Farben der Wahl.

Vor Ort werden gemeinsam mit Partner Farasis Energy auch Batteriemodule und -packs produziert. Die Lithium-Ionen-Zellen kommen aus China – noch. Eine Zellfabrik direkt neben dem Togg-Werk ist im Bau. Zwei Leistungsvarianten werden aktuell angeboten: 52,4 kWh für 300 Kilometer Reichweite und 88,5 kWh für rund 500 Kilometer Fahrstrecke. Bosch Car Services unterstützt an 27 Standorten das gerade mal fünf Jahre alte Unternehmen bei landesweiter Kundenbetreuung, Service und Wartung. Togg selbst ist im Land aktuell mit sieben „Experience Centers“ und nur vier eigenen Kundendienst-Standorten präsent.