Additive Fertigung Audi druckt Deckgläser für Rückleuchten
Stratasys und Audi arbeiten zusammen. Der Automobilhersteller nutzt in seinem 3-D-Druck-Zentrum im Vorseriencenter in Ingolstadt den weltweit einzigen Multimaterial-3-D-Vollfarbdrucker des amerikanischen Ausrüsters.
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Der Automobilhersteller Audi und der Ausrüster Stratasys arbeiten zusammen. Audi nutzt in seinem Vorseriencenter in Ingolstadt den nach Unternehmensaussage weltweit einzigen Multimaterial-3-D-Vollfarbdrucker des Ausrüsters – konkret in der Herstellung von Deckgläsern bei Prototypen-Rückleuchten. Die Vorlaufzeiten im Produktentwicklungsprozess und der Designfreigaben bei Prototypen reduzieren sich so laut Audi um bis zu 50 Prozent.
In nur einem Schritt zum Produkt
Bislang entstanden die Deckgläser der Rückleuchten mittels Fräsen oder Gießen. Die verschiedenfarbigen Elemente der Rücklichtblende mussten anschließend zusammengefügt werden – das Herstellen in einem Stück war nicht möglich. Das ändert sich mit dem nun eingesetzten Drucker: Vollständig transparente, mehrfarbige Deckgläser für Rückleuchten können in einem einzigen Druckvorgang entstehen. Außerdem können künftig laut Stratasys transparente Bauteile in verschiedenen Farben und Strukturen mit über 500.000 Farbkombinationen gedruckt werden – die den Anforderungen der Design-Freigabe von Audi entsprechen.
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Tim Spiering, Leiter Audi Kunststoff 3-D-Druck-Zentrum, erklärt dazu: „Die Formen und Strukturen unserer Prototypen müssen exakt mit den fertigen Bauteilen übereinstimmen. Sie dürfen keinen Verzug aufweisen, müssen von höchster Qualität und in Farbe und Transparenz absolut originalgetreu sein.“ Dies ermögliche der J750 genannte 3-D-Drucker von Stratasys. „Was den 3D-Druck von transparenten Bauteilen angeht, habe ich keine vergleichbare Technologie gesehen, die unseren Anforderungen gerecht wird“, ergänzt Spiering.
Modellbau und additive Fertigung
Bevor ein neues Fahrzeug in Produktion gehen kann, entstehen Modelle im Vorseriencenter. Mit diesen Prototypen werden das Design und komplette Fahrzeugkonzepte erprobt – entsprechend früh müssen einzelne Komponenten verfügbar sein: etwa Radabdeckungen, Türgriffe oder der Kühlergrill. Häufig kommen dabei traditionelle Methoden wie Gießen und Fräsen zum Einsatz.
Die additive Fertigung ist jedoch ebenfalls fester Bestandteil des Entwicklungsprozesses im Modellbau. Audi setzt in seinem 3-D-Druck-Zentrum bereits zehn 3-D-Drucker ein darunter einige so genannte FDM (Fused Deposition Modeling, Schmelzschichtung)- und Polyjet-3-D-Drucker von Stratasys – die mit unterschiedlichen Druckverfahren arbeiten.
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