Bilanz 2022 Preh wächst und bleibt profitabel

Von Sven Prawitz Lesedauer: 2 min

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Der Zulieferer konnte sowohl Umsatz als auch das operative Ergebnis steigern. Dafür musste er jedoch außerordentliche Maßnahmen ergreifen.

Eingang am Preh-Stammsitz in Bad Neustadt (Bayern).
Eingang am Preh-Stammsitz in Bad Neustadt (Bayern).
(Bild: Preh)

Die Preh GmbH hat das Geschäftsjahr 2022 mit einem Umsatz von knapp 1,67 Milliarden Euro abgeschlossen. Wie der Zulieferer mitteilt, ist das ein Plus von 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2021: 1,34 Mrd. Euro) und fast neun Prozent mehr als ursprünglich geplant. Das operative EBITDA liegt bei gut 200 Millionen Euro (178 Mrd. Euro).

Den höheren Umsatz führt CEO Zhengxin „Charlie“ Cai auf höhere Abrufe in laufenden Projekten zurück. Es sei dennoch kein exzellentes Jahr gewesen, sagte Cai, als er die Bilanz vorstellte. Vielmehr sei „2022 ein einzigartiges Jahr gewesen“. Für das „gute Ergebnis“ habe es außerordentlicher Anstrengungen gebraucht, um produzieren und ausliefern zu können. In zwei Werken hätten die Mitarbeiter in der Weihnachtszeit durchgängig gearbeitet, statt in den Urlaub zu gehen.

Elektroniklieferanten halten Preise stabil

Preh-CEO Zhengxin „Charlie“ Cai.
Preh-CEO Zhengxin „Charlie“ Cai.
(Bild: Preh/Bräutigam)

Als Ursache führte der Geschäftsführer Versorgungsengpässe bei Halbleitern an. „Das wird 2023 nicht besser“, prognostiziert Cai. Erst im Laufe des ersten Halbjahres erwartet er eine Entspannung auf dem Chipmarkt. „Aber die Welt hat sich verändert.“ Cai berichtete von Gesprächen mit Lieferanten aus der Elektronikbranche: „In den kommenden fünf Jahren wird es die üblichen jährlichen Preisreduktionen beim Halbleiterbauteilen nicht geben.“ E-Mobilität, zunehmende Vernetzung der Fahrzeuge sowie neue Technik für Infotainment und Assistenzsysteme verstärken die Nachfrage für Elektronikkomponenten. Das lasse die Lieferanten selbstbewusst auftreten, erklärt der Preh-Geschäftsführer.

Der Auftragseingang des Zulieferers legte um 15 Prozent auf fast 1,7 Milliarden Euro zu. Cai strebt eine ausgeglichene Umsatzverteilung zwischen den Divisionen HMI und E-Mobilität an. 2022 ist das Geschäft mit den Bedienelementen jedoch stärker gewachsen als die Schwesterdivision. „Die schlechte Chipversorgung hat den E-Mobility-Umsatz ausgebremst“, nannte Cai einen Grund.

Stammsitz wird zum E-Mobilitätswerk

Der Zulieferer beschäftigt an weltweit sechs Standorten 7.350 Mitarbeiter (+300). Am Stammsitz in Bad Neustadt (Bayern) blieb die Zahl der Beschäftigten stabil bei 1.700 Mitarbeitern. Preh sucht vor allem für seine Entwicklungsbereiche Personal, um neue Projekte bearbeiten zu können. Im ersten Quartal 2023 konnte das Unternehmen den größten Einzelauftrag in der mehr als 100-jährigen Geschichte verbuchen. Es geht um Produkte aus dem Bereich der E-Mobilität.

Diese sollen künftig hauptsächlich im nordbayrischen Bad Neustadt produziert werden. Eine höhere Automatisierung der dortigen Fertigungsprozesse soll die Profitabilität verbessern. Die Produktion der HMI-Produkte werde sukzessive an die anderen europäischen Standorte (Thüringen, Portugal, Rumänien) verlagert.

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