Zulieferer Faurecia übernimmt Amminex
Der französische Konzern Faurecia hat seine Anteile an dem dänischen Unternehmen Amminex aufgestockt und hält nun mehr als 90 Prozent. Das Know-how der Dänen im Bereich Stickoxid-Eliminierung war ausschlaggebend für die Übernahme.
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Faurecia hat seine Beteiligung an dem dänischen Unternehmen Amminex auf 91,5 Prozent erhöht. Damit übernehmen die Franzosen den innovativen Emissions-Spezialisten, der ein System namens ASDS (Ammonia Storage and Delivery System) entwickelt hat. Dieses System soll Stickoxid-Emissionen (NOx) bei Dieselmotoren fast vollständig eliminieren.
Faurecia arbeitet seit Mitte des Jahres 2009 mit Amminex zusammen und besaß bisher 42 Prozent des Unternehmens. Auf dem Pariser Autosalon stellte Faurecia kürzlich die Amminex-Lösung für Nutzfahrzeuge sowie ASDS in einem neuen Format für Pkw vor. Mit der Erhöhung seiner Beteiligung auf 91,5 Prozent will der französische Konzern die Entwicklung dieser Technik für Nutzfahrzeuge und Pkw vorantreiben.
Amminex-Spitze bleibt
„ASDS ist eine bahnbrechende Technologie zur Verbesserung der Luftqualität, die in Millionen Testkilometern unter realen Fahrbedingungen validiert wurde. Ich freue mich über die verstärkte Beteiligung an Amminex, da wir so diese Mobilitätslösung für alle Fahrzeugtypen deutlich schneller einsetzen können“, kommentiert Christophe Schmitt, Executive Vice President Faurecia Emissions Control Technologies.
Amminex beschäftigt am Hauptsitz in Søborg, nahe Kopenhagen, 50 Mitarbeiter und verfügt über eine Produktionsanlage mit 6.500 m² in Nyborg. Sowohl Annika Isaksson, CEO von Amminex, als auch Tue Johannsen, CTO, die die Technologie erfunden und Amminex gegründet haben, behalten ihre Positionen und die Technik in diesem neuen Entwicklungsstadium weiter.
Effektiver als AdBlue
Laut Faurecia wurde ASDS konzipiert, um herkömmliche schwere Behälter, die ein Diesel Exhaust Fluid (DEF) oder AdBlue enthalten, durch leichtere, hocheffiziente Kartuschen mit dem von Amminex entwickelten „AdAmmine“ zu ersetzen. ASDS funktioniert demnach auch bei niedrigeren Abgastemperaturen, etwa im Winter. Das System benötigt laut Hersteller nur halb so viel Volumen, um die gleiche Ammoniakmenge wie AdBlue einzulagern. Zudem soll ASDS bis zu 99 Prozent Stickoxid-Schadstoffe (NOx) aus den Abgasen eliminieren. Dies sei in Bussen bei Tests über 15 Millionen Kilometer unter realen Fahrbedingungen nachgewiesen worden. AdBlue entferne hingegen bei gleichen Fahrbedingungen nur durchschnittlich 32 Prozent. Die Ergebnisse resultieren nach Angaben von Faurecia aus der Überwachung von Tausenden mit dem ASDS ausgestatteten Bussen in Kopenhagen und London – und dem Vergleich mit Bussen, die ausgestattet mit AdBlue auf den gleichen Strecken unterwegs waren.
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