Automobilzulieferer Leoni-CTO Hornfeck: „Wir müssen stärker iterativ denken“

Autor / Redakteur: Christian Otto / Svenja Gelowicz

Leoni-Technikchef Udo Hornfeck ruft in einem Statement die Branche zu mehr Zusammenarbeit auf. Im Interview erklärt er, warum gerade Hochvolt-Bordnetze dafür eine gute Basis bieten. Der Zulieferer will aber nicht nur das Produkt optimieren.

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Leoni-CTO Udo Hornfeck fordert die Branche auf, ihre Zusammenarbeit zu modernisieren.
Leoni-CTO Udo Hornfeck fordert die Branche auf, ihre Zusammenarbeit zu modernisieren.
(Bild: Leoni)

Herr Hornfeck, Sie haben sich mit einem Statement an die Automobilindustrie gerichtet, in dem Sie für eine engere Zusammenarbeit beim Thema Hochvolt-Bordnetze werben. Warum gehen Sie so offensiv vor?

Es geht uns um eine vertiefte Zusammenarbeit, also eine weiterentwickelte Form der Kooperation. Hintergrund sind die massiven Veränderungen in der Branche. Sie werden, vor allem durch die vielen neuen Technologien getrieben, die wir parallel und in einer wesentlich höheren Geschwindigkeit beherrschen und erfolgreich in Serie bringen müssen. Speziell bei der E-Mobilität gibt es ganz neue Produkte, deren Kostenrahmen beim Einstieg höher liegt als beim klassischen Verbrenner. Diese Hürde gilt es zunächst zu überspringen. Dafür reichen traditionelle Maßnahmen im Rahmen streng vorgefertigter Designs nicht mehr aus. Damit würden wir nur um kleine Schritte vorankommen. Wir müssen aber Technologiesprünge einbauen. Die Frage ist: Welche Veränderungen haben welchen Effekt an welcher Stelle?

Zum Beispiel?

Beispielsweise haben wir oft Fahrzeuge analysiert und versucht alle Teile jeweils um einige Prozente zu optimieren. Wir sollten zunehmend überlegen, wie man gänzlich anders herangeht. Und zwar unter zwei Perspektiven: einmal in Bezug auf das Produkt und zum anderen in Bezug auf die Produktion. Gerade bei Letzterem sehen wir noch Potenzial, wenn wir über die gesamte Lieferantenkette nach einem Optimum streben. Das geht nur über eine offene Zusammenarbeit.