Mercedes-Benz Neue A-Klasse: radikal selbstbewusst
Es ist wohl die größte Veränderung, die ein Mercedes-Modell je durchlaufen hat. Groß ist auch das Selbstbewusstsein, mit dem die Schwaben ihre neue A-Klasse präsentieren. Sie soll nicht weniger als der beste Premium-Kompakte werden.

Die A-Klasse: Im Jahr 1997 erstmals als eine Art kompakter Minivan eingeführt, konnte sie bisher eher Fahrer älteren Semesters mit Vorliebe für eine hohe Sitzposition begeistern. Eine echte Konkurrenz für die bekannten Spieler im Premium-Kompaktsegment, wie den Audi A3 oder BMW 1er, war sie nicht. Dies will Mercedes nun ändern – und zwar radikaler als man es von der gediegenen Marke mit dem Stern erwartet hätte.
Völlig neues Erscheinungsbild
Wie schon bei der Neuauflage der B-Klasse sitzt der Fahrer jetzt deutlich näher an der Straße. Während es bei dem großen Bruder nur etwa 8 Zentimeter sind, schrumpft der Gesäß-Asphalt-Abstand in der A-Klasse um satte 17 Zentimeter.
Im Zuge dieser Maßnahme verabschiedete man sich auch von dem Sandwichboden-Konzept. Spitzfindige Zeitgenossen könnten dabei anmerken, dass mit dem gleichzeitig abgesenkten Schwerpunkt (minus 24 Zentimeter) nun auch die Elchtest-Problematik endgültig vom Tisch ist. Der augenscheinlichste Effekt ist aber das völlig neue Erscheinungsbild: Der Kompakt-Benz liegt satt auf der Straße und verspricht dynamischen Fahrspaß, und das Design spricht eine sportlich-aggressive Sprache. In die Version A 250 Sport hat die AMG-Abteilung zudem 18-Zoll-Räder, Sportfahrwerk und einen optisch aufgewerteten „Diamantgrill“ einfließen lassen.
„Ab 2020 Nummer Eins im Premiumsegment“
Daimler-Chef Dieter Zetsche formuliert die Strategie eindeutig: „Wir wollen ab 2020 weltweit die Nummer Eins im Premiumsegment sein, und bei dieser Offensive gehören die neuen Kompakten zu unseren schärfsten Waffen. Es wird über die nächsten zehn Jahre im Premium-Kompaktsegment ein Wachstum von circa vier Millionen Einheiten prophezeit. Wir wollen an diesem Wachstum überproportional teilhaben.“ Erste Prognosen sehen für die neue A-Klasse einen durchaus hohen Marktanteil voraus: Laut dem Informationsunternehmen IHS Automotive sollen 2013 etwa 174.000 Einheiten gefertigt werden. Zum Vergleich: Audi wird mit dem A3 voraussichtlich bei 226.000 Stück liegen, der BMW 1er bei zirka 206.000. Ob der neue Stern die Platzhirsche aus Ingolstadt und München gar überholen kann, bleibt abzuwarten. Audi hat zuletzt mit der Neuauflage des A3, die sich gerade bei den inneren Werten schon fast auf Oberklassen-Niveau bewegt, die Messlatte ein gutes Stück höher gelegt.
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