Automobilzulieferer Schaeffler kauft Böblinger Softwareentwickler Xtronic
Autozulieferer Schaeffler stärkt die Bereiche Steuerungssysteme und autonomes Fahren: Das Unternehmen aus Herzogenaurach übernimmt mit Xtronic einen Entwicklungsspezialisten für Software und Elektronik. Zugleich verkündet der Zulieferer den Verkauf einer Industrietochter.
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Der Automobilzulieferer Schaeffler öffnet sein Portemonnaie für sein Wachstum in den Bereichen Fahrwerksysteme und Elektromobilität: Die Herzogenauracher kaufen Xtronic, einen Entwicklungspartner für Elektronik und Software. Xtronic hat die Drive-by-Wire-Technik „Space Drive“ gemeinsam mit Paravan entwickelt und dem ebenfalls schwäbischen Unternehmen die Software dafür geliefert. Mit Paravan arbeitet Schaeffler bereits in einem Joint Venture zusammen.
Xtronic aus Böblingen beschäftigt sich insbesondere mit dem automatisierten Fahren und Elektromobilität sowie funktionaler Sicherheit, Methoden und Testsystemen. Das zwanzig Jahre alte Unternehmen mit circa 170 Mitarbeitern werde im Juni 2019 vollständig als eigenständige GmbH in die Schaeffler-Gruppe eingegliedert. Über den Kaufpreis schweigen die Unternehmen.
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Technologiepartnerschaft
Schaeffler investiert ins autonome Fahren
Der bisherige Geschäftsführer, Daniel Schmid, bleibt in seiner Position. Über die Akquisition sagt Schmid: „Die Industrialisierungs- und Systemkompetenz sowie die Finanzkraft von Schaeffler bringen Xtronic völlig neue Möglichkeiten, das Geschäftsmodell zu skalieren.“ Für Schaeffler ist die Übernahme ein weiterer Schritt, um Mechatronik für die künftige Mobilität zu entwickeln. Der Automobilzulieferer nennt die Stärkung der Software- und Elektronikkompetenz „unverzichtbar“.
Schaeffler verkauft Barden
Schaeffler-Vorstandschef Klaus Rosenfeld verkündete gleichzeitig den Verkauf der britischen Industrietochter Barden mit Sitz in Plymouth an das Würzburger Unternehmen HQW Precision. Der Hersteller von Präzisionskugellagern wolle die Produktion komplett übernehmen. Ein Stellenabbau sei nicht geplant, unterstrich Rosenfeld. Barden beschäftigt knapp 400 Mitarbeiter. Am Standort Plymouth würden vor allem Wellenlager für Flugzeugturbinen hergestellt. Die Verkaufsentscheidung sei nicht primär „brexitgetrieben“ gewesen. Die zunehmende Unsicherheit habe es aber leichter gemacht, die britischen Aktivitäten aufzugeben.
Mit Material von dpa
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