ADAS 4D-Radartechnik von NXP und Cubtek
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Antennen für Millimeterwellen mit mehr als 77 GHz und integrierte Transceiver-Chips: NXP startet die Massenfertigung seines neuen Radarprozessors. Der Zulieferer Cubtek ist einer der ersten Kunden.

NXP Semiconductors hat den Produktionsstart seines Radarprozessors für 4D-Imaging-Sensoren (Modell S32R41) bekannt gegeben. Der Prozessor sei speziell für Fahrerassistenzsysteme (ADAS) nach Level-2+ und automatisiertes Fahren entwickelt worden. Der Chip könne für Eck- und Frontradare mit großer Reichweite verwendet werden. Einer der ersten Anbieter werde der Zulieferer Cubtek sein. Der Sensoranbieter werde zudem einen RFCMOS-Transceiver von NXP einsetzen.
Cubtek entwickelt mit dem NXP-Radarprozessor einen Sensor für den Totwinkelbereich von Nutzfahrzeugen. Mit der Technik werden Abbiegeassistenten und Spurwechselwarner umgesetzt. „Es ist der erste Prozessor auf dem Markt, der die notwendige Rechenleistung und Konnektivität bietet, um sowohl die technischen als auch die kommerziellen Anforderungen zur Verbesserung der Sicherheit in Nutzfahrzeugen zu erfüllen“, sagte Dennis Tsai, Chief Technology Officer bei Cubtek.
4D-Imaging-Radartechnik
Beim assistierten Fahren spielt die Radartechnik eine wichtige Rolle. Mit dem künftigen Frequenzband mit 77 GHz werden sogenannte 4D-Bildgebungsradar möglich. Diese Sensormodule können Entfernung, Geschwindigkeit, Horizontalwinkel und Vertikalwinkel messen.
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Zulieferer Harman
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Die meisten konventionellen Radarsysteme, die heute auf dem Markt sind, können entweder gar keine vertikalen Winkel erfassen oder verfügen hierfür nur über sehr begrenzte Sensorfähigkeiten. Das 4D-Bildgebungsradar stellt gegenüber solchen herkömmlichen Systemen einen Quantensprung im Hinblick auf die horizontale und vertikale Winkelauflösung dar – es wird eine Winkelauflösung von nahezu einem Grad bei einer Winkelgenauigkeit von 0,1 Grad erzielt.
Validierung von Millimeterwellen äußerst wichtig
Diese Leistungssteigerung ist darauf zurückzuführen, dass das 4D-Radar wesentlich mehr Antennenkanäle bietet. Während herkömmliche Radarsysteme meist auf einer Architektur mit drei Sende- und vier Empfangsantennen basieren, können bildgebende Radare das mehrfache Transceiver-Volumen erreichen.
Die neue Technik benötigt Antennen für Millimeterwellen mit mehr als 77 GHz sowie integrierte Transceiver-Chips. Deshalb sind der Test von Millimeterwellen-Antennen, des IC-Adapter-Designs und Validierung von Millimeterwellen eine äußerst wichtige Rolle.
Safety Week 2023
Im Rahmen der Safety Week 2023, die vom 23. bis 25. Mai in Würzburg stattfindet, wird unter anderem über neue Test- und Prüfverfahren für automatisierte Fahrfunktionen berichtet. Unter anderem der Vorsitzende der Euro-NCAP-Rating-Group, Andre Seeck (Bundesanstalt für Straßenwesen), spricht dort über den aktuellen Stand zum neuen Bewertungsverfahren für Fahrerassistenzsysteme. Darüber hinaus befasst sich ein Programmteil mit dem Thema „Occupant Status Monitoring“, nicht nur aus der Perspektive von Euro NCAP sondern auch aus Sicht anderer Verbraucherschutzorganisationen wie IIHS; und der Sicht von OEMs und Zulieferern.
Das Programm unter www.safetyweek.deSende- und Empfangsantennenkanäle für 77 GHz
Cubtek und NXP Semiconductors haben sich zusammengeschlossen, um eine 4D-Radar-Plattform zu entwickeln. Der Chipsatz von NXP besteht aus einem Radarprozessor einem RFCMOS-Radar-Transceiver. Sie unterstützen zwölf Sende- und 16 Empfangsantennenkanäle für 77 GHz. Sie sollen sich per MIMO auf 192 virtuelle Antennenarrays erweitern lassen.
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Automatisiertes Fahren
Wie Euro NCAP Level 2 und höher bewerten will
Der chinesische Zulieferer für Radartechnik nutzt für seine Entwicklungsarbeit Messtechnik von Rohde & Schwarz. Das Messtechnikunternehmen habe eine spezielle Technik für seine Oszilloskope entwickelt, die mit geringem Rauschen und einer hohen Leistung gut für die Entwicklung für Radarsensoren geeignet sei.
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