Ausblick Audi setzt auf viel Luxus und hohe Margen
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Audi sieht seine Zukunft verstärkt bei elektrischen Luxusmodellen. Für China hat der Hersteller einen ganz besonderen Stromer in petto.

Die Bekanntgabe von Audi, für die Kompaktmodelle A1 und Q2 keine Nachfolger mehr zu entwickeln und gleichzeitig die Studie einer vollelektrischen Luxuslimousine wie den Grandsphere vorzustellen, zeigt nur allzu deutlich, welchen Weg die Marke innerhalb des VW-Konzerns einschlagen will: viel Luxus und hohe Margen.
Die Elektrifizierung genießt dabei absoluten Vorrang, und hier besonders in den oberen Fahrzeugsegmenten. Damit zerschlagen sich die Hoffnungen auf einen innovativen City-Stromer, wie ihn die Kollegen von BMW noch mit dem i3 auf der Straße haben. Entwürfe dieser Art finden in den Vorstandsetagen kein Gehör, obgleich es dafür sogar eine geeignete Plattform (MEB-Entry) gäbe. Sie wird derzeit von Cupra in Spanien entwickelt.
Kleinwagen: „Zu wenig Gewinn“
Kein Business Case, zu wenig Gewinn heißt es dazu aus Ingolstadt. So soll bis auf weiteres der Q4 E-Tron den Einstieg in die Elektrowelt bei Audi bilden. Das Mittelklasse-SUV hat sich voriges Jahr über 20.000 mal verkauft. Insgesamt konnte Audi 2021 mehr als 80.000 batterieelektrische Modelle absetzen, ein Plus von 57 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
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Prototyp
Audi stellt Elektro-Studie Urbanshpere vor
Das Jahr 2022 lässt der Autohersteller vergleichsweise ruhig angehen. Die Einführung eines neuen Modells ist nicht geplant. Den A3 wird es aber in einer Allroad-Variante geben, ohne allerdings zwingend Quattro-Antrieb zu haben. Eine Überarbeitung erhalten die beiden ersten Elektro-SUVs der Marke, der E-Tron und der E-Tron Sportback. Sie beinhaltet mehr Reichweite, ein paar optische Retuschen und neue Namen: Q8 E-Tron und Q8 E-Tron Sportback. Das Nomenklatur-Verwirrspiel sollte damit ein Ende haben.
2023: Debüt des Q6 E-Tron
Für 2023 steht zunächst das Debüt des Q6 E-Tron auf dem Neuheiten-Programm. Das SUV, positioniert nur knapp unterhalb des Q8 E-Tron, ist das erste Modell von Audi, das auf der zusammen mit Porsche entwickelten PPE-Architektur steht, der Premium Platform Electric. Der Q6 E-Tron gilt als Schwestermodell des nächsten Macan-E und wird mit einem 800-Volt-System ausgestattet sein. Die hohe Spannung erlaubt extrem kurze Ladezeiten.
Auf den Q6 E-Tron lässt Audi noch im selben Jahr eine Sportback-Variante folgen und wird zudem sein erstes PPE-Flachboden-Derivat vorstellen, den A6 E-Tron. Als Studie gab es die Limousine bereits 2021 zu sehen. Die Serienversion kommt erst 2024m wird nur marginal anders aussehen und aufgrund ihrer fünftürigen Coupé-Silhouette den Beinamen Sportback tragen.
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Fahrbericht
Audi Q4 E-Tron 50 Quattro: Milchkaffee und Snacks
Wie sehr Designchef Marc Lichte bei Batteriefahrzeugen seinem Motto „Flach ist das neue Premium“ Ausdruck verleiht, bewies vor wenigen Wochen die Studie A6 E-Tron Avant. Der Strom-Kombi – der erste eines deutschen Autoherstellers – dürfte, wenn er 2024 auf den Markt kommt, die Bestelleingänge mächtig nach oben treiben. Proportionen, Eleganz, Leistung und Reichweite sind top.
2024: Erneuerung der Baureihe A4
Für 2024 steht auch die Erneuerung der Baureihe A4 an. Sie wird weiterhin auf der Plattform MLB-Evo basieren und entsprechend Benziner und Diesel unter der Haube haben. Diese sind selbstverständlich durch die Bank elektrifiziert, als Mild- oder als Plug-in-Hybrid.
Da sich der A4 in Europa vom Stufenheck verabschiedet und eher in Richtung Coupé tendiert, bleibt in diesem Fall der A5 auf der Strecke. Später dann, vermutlich erst 2026, wird es den A4 auch in einer batterieelektrischen Version geben, die dann aber auf der PPE-Architektur steht.
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Audi FAW
Audis Pläne am neuen Standort Changchun
Wie sehr Audi seine Modell-Politik Richtung Raum und Luxus treibt, liefert ein Blick nach China. Dort enthüllte der Hersteller vor wenigen Woche die Studie Urbansphere, einen 5,50 Meter langen, vollelektrischen Nobel-Van mit einem gigantischen Interieur.
Europäer gehen allerdings leer aus. Gedacht ist Audis „Space Shuttle“ ausschließlich für chinesische Kunden, besonders für jene, die ihre in den täglichen Mega-Staus verlorene Zeit sinnvoll nutzen wollen – mit Schlafen, Arbeiten oder Fernsehen.
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