Digitalisierung Millionen-Finanzspritze für das Datenanalyse-Start-up Geospin
Interne Unternehmensdaten mit externen Geodaten verknüpfen – diese Analyse leistet die Software des Freiburger Start-ups Geospin. Nun erhalten die Gründer eine Seed-Finanzierung: Investoren stecken Millionen in das Start-up.
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Wann und wo Produkte oder Dienstleistungen besonders stark nachgefragt sind, ist für Unternehmen eine entscheidende Information. Genau das analysiert eine Software des Start-ups Geospin, eine Ausgründung der Wirtschaftsinformatik der Universität Freiburg. Die B2B-Software-as-a-Service(SaaS)-Anwendung von Geospin nutzt Machine Learning, um aus Geodaten Echtzeitprognosen abzuleiten.
Nun investieren der High-Tech Gründerfonds (HTGF) zusammen mit der Thüga AG einen siebenstelligen Betrag in das Software-Start-up. In Projekten hat das Unternehmen bereits mit Konzernen wie Bosch, Volkswagen, Siemens oder Deutsche Bahn zusammengearbeitet. Mit dem Geld wollen die Datenexperten nun die Software weiter entwickeln und in den Markt einführen.
Geospin: Mit Machine- und Deep-Learning Daten auswerten
Die Software von Geospin verbindet Unternehmensdaten mit mehr als 700 externen Umgebungsinformationen – etwa zu Wetter, Verkehr, Bevölkerung, Nachrichten in sozialen Medien oder Points of Interest wie Kinos, Restaurants oder öffentliche Einrichtungen. Dadurch können Unternehmen „geographische Erfolgsfaktoren“ identifizieren, so Geospin. Zur Auswertung verwendet das Start-up Methoden des Machine- und Deep-Learnings.
„Mit unserer Software ist es erstmals möglich, die versteckten Strukturen und Dynamiken einer Stadt zu analysieren. Diese Erkenntnisse können wir schließlich Unternehmen oder Städten zur strategischen und operativen Entscheidungsfindung zugänglich machen“, sagt Sebastian Wagner, Gründer und Geschäftsführer. Anwendungsfelder sind Sektoren wie Mobilität, Energie oder Smart Cities.
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Wie Bosch und Thüga die Software von Geospin nutzen
Bosch nutzt die Datenanalyse für sein sogenanntes „Community-based Parking“, bei dem Autos mit ihren Sensoren im Vorbeifahren freie Parkplätze erfassen und an eine Cloud-Plattform melden. Der Investor Thüga wiederum setzt die Software ein, um die idealen Standorte für Ladestationen zu ermitteln – die Software prognostiziert die Auslastung einer Ladesäule für E-Autos an einem bestimmten Ort.
Auch anderen Netzbetreibern, Städten und Kommunen soll es dadurch möglich sein, ihre zukünftige Ladeinfrastruktur optimal zu planen.
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Über die Geospin GmbH
Geospin startete im März 2016 als Ausgründung des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Die Idee entwickelten die Gründer Sebastian Wagner, Johannes Bendler, Christoph Gebele, Niklas Goby und Tobias Brandt an diesem Lehrstuhl. Im Rahmen ihrer Forschung im Themenfeld Smart Cities haben die Gründer spezialisierte geografische Machine-Learning-Verfahren entwickelt. Nach einem Exist-Stipendium konnte sich Geospin eigenfinanziert zu einem Unternehmen mit einer zweistelligen Mitarbeiterzahl an den Standorten Freiburg und Hamburg entwickeln.
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