Vorstellung Toyota Auris: Zu Recht selbstbewusst
Toyota hat den neuen Auris vorgestellt. Die dritte Generation des Mittelklassefahrzeugs wartet vor allem mit einer verbesserten Aerodynamik auf und mit deutlich mehr optischem Selbstbewusstsein. Außerdem ein Novum: Der Hybrid kostet im Einstiegspreis weniger als der vergleichbare Diesel.

„Toyota macht einen Sprung“ – sagte Alain Uyttenhoven, Vizepräsident Toyota Motor Europe, noch im März auf dem Automobilsalon in Genf. Während er sich dabei auf die Verkaufszahlen für das Jahr 2012 bezog, gelang den Ingenieuren der Sprung bereits: Der neue Auris tritt verglichen mit seinem Vorgänger deutlich reifer auf. Der Innenraum wurde vollständig neu gestaltet, die Haptik der Oberflächen verbessert. Bis auf sehr wenige Ausnahmen ist die Materialauswahl gelungen. Optional – oder in der „Executive“-Ausstattungslinie enthalten – sind Soft-Touch-Oberflächen und ein Lederbezug für die Armaturentafel. Diese ist im neuen Auris einteilig und verbreitet eine solide und wertige Anmutung. Das Lenkrad lässt sich mit Nappaleder-Überzug ordern.
Sportlich, tiefe Sitzposition
Dahinter sitzt der Fahrer in der neuen Modellgeneration satte 40 Millimeter tiefer, das Lenkrad wurde zudem um zwei Grad flacher angestellt. Der Auris duckt sich zehn Millimeter näher an die Straße, die Gesamthöhe des Fahrzeugs senkten die Entwickler um 55 Millimeter. Was zunächst nach eingeschränkter Kopffreiheit klingt, bringt dem Auto mit 0,277 den niedrigsten cw-Wert der Klasse und erweist sich im Test als problemlos: Auch Fahrer über 1,90 Meter Körpergröße finden eine gute Sitzposition. Der tiefere Schwerpunkt sorgt zudem für ein deutlich dynamischeres Fahrverhalten. Großen Anteil daran hat das modifizierte Fahrwerk.
Überarbeitetes Fahrwerk
An Vorder- und Hinterachse überarbeiteten die Japaner unter anderem Federn, Dämpfer und Karosserieaufnahmen. Außerdem erhielt die elektrische Lenkung eine direktere Übersetzung und die Karosserie wurde um zehn Prozent steifer gegen Verwindungen. Das resultierende Fahrgefühl im neuen Auris lässt sich am treffendsten mit „leichtfüßig“ beschreiben.
Im Test gefiel vor allem der 2,0-Liter-Dieselmotor. Er leistet 91 kW/124 PS und hat ein maximales Drehmoment von 310 Newtonmetern zwischen 1.600 und 2.400 Umdrehungen. Der Motor entstammt noch nicht der Kooperation mit BMW, sondern ist ein Aggregat aus dem eigenen Haus. Toyota gibt die Höchstgeschwindigkeit des so motorisierten Auris mit 200 km/h an, der Spurt von Null auf 100 km/h soll in zehn Sekunden erledigt sein. Im Test verbrauchte der kultivierte Selbstzünder mit 6-Gang-Schaltgetriebe und serienmäßiger Start-Stopp-Automatik – beladen mit drei Personen und Gepäck – auf bergigen Serpentinenstraßen und einigen Ortsdurchfahrten rund um Lissabon rund 5,6 Liter Diesel auf 100 Kilometer.
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