Zulieferer ZF-Chef Holger Klein kündigt neue Division mit Milliardenumsatz an
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Der ZF-Konzern soll schlanker werden – und seine Schulden begleichen. Deshalb führt Holger Klein zwei Divisionen zu einem aussichtsreichen Geschäftsbereich zusammen.

Der ZF-Vorstandsvorsitzende Holger Klein baut den Zulieferer weiter um. Nachdem im Herbst angekündigt wurde, die Division „Passive Sicherheit“ auszugliedern, wird nun der Bereich „Aktive Sicherheit“ verändert. Gemeinsam mit „Pkw Fahrwerktechnik“ soll eine Division „Chassis Solutions“ entstehen.
Ziel sei, erklärte Klein im Rahmen eines Techniktages in Friedrichshafen, die Entscheidungswege zu kürzen und den Konzern reaktionsschneller aufzustellen. In der neuen Einheit würden Fahrwerk-, Lenkungs- und Bremsentechnik gebündelt.
Neue Division mit 14 Milliarden Euro Umsatz
„Die Einheit vereint schon jetzt einen Jahresumsatz von mehr als 14 Milliarden Euro“, sagte Klein. Der Start der neuen Division ist für Januar 2024 geplant. Zur IAA wolle man das Führungsteam bekannt geben.
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Durch die Übernahmen von TRW im Jahr 2015 und Wabco 2020 hat der Konzern hohe Schulden. Es ist bekannt, dass der Oberbürgermeister von Friedrichshafen auf einen zügigen Schuldenabbau drängt. Die Stadt ist über die Zeppelin-Stiftung Mehrheitseigentümer von ZF. Im Sommer 2022 berichtete das „Manager Magazin“ bereits, der Zulieferer wolle sich von Unternehmensbereichen trennen.
Auch das Prestigeobjekt der autonomen Shuttles stehe auf dem Prüfstand. Torsten Gollewski, Leiter Autonomous Mobility Systems, hat den Medienbericht vehement bestritten: „Das ist völlig falsch!“
ZF muss Kosten reduzieren
Mittlerweile heißt es seitens ZF, man sei offen für externe Investoren für den Bereich der autonomen Shuttles. Im März diesen Jahres präsentierte ZF eine Jahresbilanz, die die Probleme recht deutlich offenlegt. Der Umsatz ist 2022 gegenüber dem Vorjahr zwar gestiegen – ZF überholte Continental und ist mittlerweile der drittgrößte Zulieferer der Welt (Marktübersicht als pdf).
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Strategie
ZF baut eine weitere Fabrik für E-Antriebe in China
ZF konnte unverändert in Forschung und Entwicklung investieren, jedoch blieb kein Geld übrig, um die Schulden zu bedienen. Die freien Geldmittel haben sich zudem nahezu halbiert – auf 550 Millionen Euro.
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