Entwicklung Fahrerassistenzsysteme: Big Brother soll helfen

Autor / Redakteur: Hartmut Hammer / Sven Prawitz

Ablenkung ist einer der Hauptgründe für Verkehrsunfälle. Derzeit bereiten Gesetzgeber, OEMs und Zulieferer die Serieneinführung des Driver Monitoring vor. Doch wie wird das System aussehen?

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Unter Beobachtung: Abgelenkte Fahrerinnen und Fahrer sollen künftig vom Fahrzeug gewarnt werden.
Unter Beobachtung: Abgelenkte Fahrerinnen und Fahrer sollen künftig vom Fahrzeug gewarnt werden.
(Bild: Bosch)

Das Institut für Wissen in der Wirtschaft sieht in Deutschland als Unfallursache Nummer eins Ablenkung gleichauf mit zu hoher Fahrtgeschwindigkeit. In den USA haben im Jahr 2018 abgelenkte Fahrer Unfälle mit 2.800 Todesopfern und etwa 400.000 Verletzten verursacht. Diese Zahlen zeigen das Potenzial für Assistenzsysteme, die menschliche Unachtsamkeit vermeiden sollen. Da bis zum Automatisierungslevel 4 der Fahrer Fahraufgaben übernehmen muss, sollte das System dessen aktuelle Verfassung kennen. Bekannt ist, dass die Ablenkung des Fahrers steigt, wenn er lediglich überwachende Funktionen an Bord ausübt.

EU-Fahrplan für Assistenzsysteme

Den Sicherheitsgewinn durch Fahrermonitoring haben auch die EU General Safety Regulation (GSR) und Euro NCAP mit ihren neuen Vorschriften und Testszenarien im Blick. So fordert der Gesetzentwurf der GSR ab 2022 für alle neu typgeprüften Pkws und Lkws in der EU, dass der Fahrer vor Müdigkeit und Ablenkung gewarnt wird. 2024 soll dies bei allen Neuzulassungen geschehen. Im gleichen Jahr soll für neu typgeprüfte Fahrzeuge eine erweiterte Müdigkeits- und Ablenkungserkennung zum Einsatz kommen, die den Fahrer nicht nur warnt, sondern bei der Fahraufgabe assistiert.