Fahrbericht Honda HR-V: Kleines SUV mit Antriebsschwäche
Der neue Honda HR-V ist seit 2015 im Angebot und erweitert die SUV-Palette des japanischen Automobilherstellers zusätzlich zum größeren CR-V nach unten. Wir testeten die 1,5 Liter Benzinversion und stellten neben Licht- auch Schattenseiten fest.
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Mit dem Honda HR-V hat der japanische Automobilhersteller nach Jahren der Abstinenz wieder einen kompakten SUV in seinem Angebot. Die erste Generation des HR-V war zwischen 1998 und 2006 auf dem Markt und basierte auf der Kleinwagenplattform des Honda Logo. Die neue, zweite Generation basiert auf dem Kleinwagen Jazz und wird mit Benzin und Dieselmotor sowie Fronantrieb angeboten. Wir testeten die 1,5 Liter VTEC-Benzinversion mit Saugrohreinspritzung und 96 kW/130 PS.
Gefälliges Design
Das äußere Erscheinungsbild des HR-V ist gefällig, die Designlinie orientiert sich am Coupétrend in der SUV-Klasse und zeigt Parallelen zum BMW X4 auf. Typisch für Coupés wirkt die Seitenlinie des HR-V im hinteren Bereich runtergezogen, der Türgriff für die hinteren Türen wurde aus der Karosserie in das hintere Dreiecksfenster verpflanzt – was wir bereits von Alfa und Seat her kennen. Das Heck wirkt durch seine dreieckigen Blinker etwas unproportioniert, ansonsten kann der kleine Japaner im Design überzeugen.
Hauch von Eleganz
Wer Honda kennt wird im Innenraum einiges bekanntes wiederfinden. Das Lenkrad liegt gewohnt gut in der Hand, die Anzeigen sind übersichtlich und leicht sportlich angehaucht. Der kleine Schaltknüppel ist auf der Mittelkonsole arrangiert und könnte Rennwagenfeeling vermitteln. Klavierlackoptik soll ein wenig Eleganz in den Innenraum versprühen, die der verwendete Kunststoff aber nicht ganz halten kann. Dennoch fällt das Erscheinungsbild des Cockpits im Gesamteindruck ansprechend aus.
Zahlreiche Assistenzfunktionen
Beim Infotainmentsystem namens Connect verwendet Honda Multi-Touchscreen-Bedienfunktionen. Das Infotainmentsystem basiert auf dem Betriebssystem Android und erlaubt Zugriff auf zahlreiche Internetdienste wie das browsen, Echtzeit-Verkehrsinformationen, Nachrichten und Wetterinfos, Facebook- und Twitter sowie das Musik-Streaming. Vorinstalliert sind eine Reihe an Apps, weitere können über das Honda App Center runtergeladen werden. Das Navigationssystem stammt von Garmin und überzeugt mit einer intuitiven Bedienung – fünf Jahre lang bietet der OEM zudem kostenlose Updates an.
Weiterhin stehen im HR-V einige Fahrerassistenzfunktionen zur Verfügung: Serienmäßig ein City-Notbremsassistent (CTBA) zur Vermeidung von Unfällen bei niedrigen Geschwindigkeiten; Kollisionswarnsystem; Verkehrszeichenerkennung; eine intelligente Geschwindigkeitsregelung und einen Spurhaltewarner. Zudem besitzt der HR-V einen Fernlichtassistent, der ab 40 Stundenkilometern recht problemlos sein Werk verrichtet.
Hintere Sitze ausgeklügelt
Negativ allerdings fallen aber vorne die viel zu kurze Sitzposition und zu weiche Sitze ohne Seitenhalt auf, die auf langen Strecken bei groß gewachsenen Personen zu einer verkrampften Sitzhaltung führen. Der Kofferraum ist mit 453 Litern ausreichend und kann bis auf 1.026 Liter erweitert werden. Neben dem Chassis hat der HR-V vom Honda Jazz noch die vielfältigen Verstellmöglichkeiten der hinteren Sitze geerbt. Die Sitzflächen können hochgeklappt werden und geben so Raum für sperrige Gegenstände: auseinandergebaute Fahrräder, Einzelteile von schwedischen Möbelhäusern oder ausladende Palmen aus dem Gartenhandel. Den HR-V hat man deutlich leichter und schneller beladen, als manche Fahrzeuge aus der Kombifraktion. Ein eindeutiges Plus für die Kleinfamilie, die statt zum Van lieber zum SUV greift.
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